Zusammenfassung
Schon die frühesten Zeiten lassen an Fahrhabe ein Sondereigentum als volles Sachherrschaftsrecht zu, und zwar zuerst an den Gegenständen des persönlichen Gebrauchs, die dem Eigentümer in das Totenreich folgen. Alle übrige Fahrhabe, besonders das Vieh, unterliegt in geschichtlicher Zeit nur einer Bindung in der Hausgemeinschaft, und auch von dieser hat sie sich im Mittelalter völlig befreit. Das Fahrnisrecht gewährt nun dem Eigentümer völlige Einwirkungs- und Verfügungsfreiheit; die Unzulässigkeit von Verfügungen im Siechbett bedeutet keine Eigentumsschranke. Die Bildung von Fahrhabevermögen in den Städten hat den individualistischen Grundzug des deutschen Fahrniseigentums weiter gekräftigt; diese Bewegung setzte sich, durch die Aufnahme des römischen Rechts und die Ausbildung der modernen kapitalistischen Wirtschaft befördert, bis zur Gegenwart fort. Die neuere Richtung auf Beschränkung des Eigentumsinhalts hat das Fahrniseigentum kaum angetastet.
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Schrifttum
Vgl. oben zu § 42.
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Planitz, H. (1931). Das Fahrnisrecht. In: Grundzüge des Deutschen Privatrechts. Enzyklopädie der Rechts- und Staatswissenschaft, vol 5. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94205-1_10
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