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Part of the book series: Abhandlungen aus dem Gesamtgebiete der Kriminalpsychologie ((AGK,volume 5))

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Zusammenfassung

Ia. Nr. 7. Katharina Baumann wurde am 14. 7. 1869 in Nohen als Tochter eines Achatschleifers geboren. Der Vater starb an Lungenschwindsucht, die Mutter am Herzschlag. Die B. hat einen lebenden Bruder, von dem sie nichts weiß. Als Kind litt B. viel an Kopfweh in der Schule war sie eine mittlere Schülerin und wurde immer versetzt. Sie ist stets leicht erregt und lebhaft gewesen. Nach der Schule war sie kurze Zeit Kindermädchen, mußte diese Tätigkeit wegen Bleichsucht aufgeben, lernte daheim nähen und wurde dann Kellnerin bis zu ihrer Verheiratung 1895 mit einem Schreiner. Nur in den ersten beiden Jahren vertrugen sich die Eheleute, dann gab es wegen der Trunksucht der Frau viel Zank und Streit. Sie führte den Haushalt schlecht, zankte sich. mit den Nachbarn, zeigte andere Frauen wegen Beleidigung an, legte bei jeder Polizeistrafe, die sie wegen häufiger Ruhestörungen empfing, Berufung ein. Einmal stellte sie den Antrag auf Ehescheidung, zog ihn aber wieder zurück. Im Sommer 1904 soll sie auffallend ruhig und verstimmt gewesen sein. Sie versuchte in selbstmörderischer Absicht in den Neckar zu springen, wurde aber von ihrem Mann daran verhindert. Danach wurde sie lebhafter, schimpfte viel herum, trank viel, benahm sich anstoßig auf der Straße und war in ihrer häufigen Angetrunkenheit so gemeingefährlich, daß sie am 18. 7. 1904 erstmalig von der Polizei in die Irrenklinik eingeliefert wurde. Sie fand dies sehr lustig, redete ununterbrochen und gebrauchte die schmutzigsten Ausdrücke. Krankheitseinsicht besaß sie nicht, war von ihrer Klugheit, Gutmütigkeit und ihrem Gerechtigkeitssinn sehr überzeugt und meinte, daß sie von alien Menschen ungerecht behandelt würde.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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© 1921 Julius Springer in Berlin

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Dresel, E.G. (1921). Ausgewählte Lebensläufe. In: Die Ursachen der Trunksucht und Ihre Bekämpfung durch die Trinkerfürsorge in Heidelberg. Abhandlungen aus dem Gesamtgebiete der Kriminalpsychologie, vol 5. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94195-5_6

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  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

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  • Online ISBN: 978-3-642-94195-5

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