Zusammenfassung
Wie seit langem bekannt ist, besteht in einer Anzahl von staubentwickelnden Industrien eine erhöhte Tuberkuloseanfälligkeit der Arbeiter, in anderen Industrien mit ebenfalls starker Staubentwicklung ist die Tuberkulosemorbidität und -mortalität nicht größer, in manchen sogar geringer als bei dem Durchschnitt der übrigen Bevölkerung. Die außerordentlich umfangreiche statistische Bearbeitung dieser Tatsachen hat schon frühzeitig einige Autoren wie Hirt, Sommerfeld, Lehmann, Roth u. a. zu der Abstufung der Gefährlichkeit der verschiedenen Staubarten geführt. Bei Vergleichung zeigen diese Klassifizierungen hinsichtlich mancher Staubarten unverkennbar eine gewisse Übereinstimmung. So stehen z.B. alle stark quarzhaltigen Gesteine meist an ungünstiger Stelle, während andere Staubarten wie Ton, Kalk und Kohlenstaub mehr oder weniger günstig beurteilt werden. Über andere Staubarten dagegen, wie z.B. den Porzellanstaub, ein Material, welches neben anderen Bestandteilen sowohl Quarz in verschieden hohem Prozentsatz wie auch reichlich tonige Bestandteile enthält, sind die Ansichten geteilt. Welche Rolle indessen bei der verschiedenartigen Widerstandsfähigkeit der Arbeiter in den einzelnen Staubberufen gegen die Tuberkulose noch andere Momente spielen, die mit dem Staub an sich nichts zu tun haben, wie soziale Verhältnisse, Berufsauslese usw., darüber geben die oben erwähnten statistischen Untersuchungen nur unbefriedigenden Aufschluß.
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Jötten, K.W., Arnoldi, W. (1927). Ergebnisse der bisherigen Forschung. In: Gewerbestaub und Lungentuberkulose (Stahl-, Porzellan-, Kohle-, Kalkstaub und Ruß). Eine literarische und experimentelle Studie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94184-9_2
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