Zusammenfassung
Einige Vorschläge, die in den letzten Monaten zur Lösung der Silberfrage unterbreitet worden sind, können vom technischen Standpunkt aus als von vornherein ungesund oder in dem gegenwärtigen Stadium der Währungsauffassungen als hoffnungslos unpraktisch abgetan werden. In die erste Kategorie fällt die Anregung, daß die Vereinigten Staaten oder eine Gruppe der westlichen Gold-Länder China eine Anleihe in Silber gewähren sollten. Diese Anregung ist ihrem innersten Wesen nach absurd. China leidet nicht an einem Mangel an Silber, sondern unter dem einheimischen Chaos und der Armut sowie unter dem Druck der fallenden Kaufkraft seiner Exporte, welche die Gütermenge, die es mit dem Erlös von der übrigen Welt kaufen kann, herabmindert. Falls dem Land eine Silberanleihe gewährt werden würde, so müßte das Silber auf dem Metallmarkt wieder verkauft werden, um den Erlös für den Ankauf überseeischer Waren verwenden zu können. Sollte die Absicht bestehen, einen Anreiz auf die chinesischen Käufe überseeischer Waren auszuüben, so würde es viel zweckentsprechender sein, hier direkte Goldanleihen zu geben; denn Anleihen zum Zwecke der Silberkäufe zu machen und dann das Silber zu verkaufen, um den Erlös in allgemeine Kaufkraft umzuwandeln, ist offenbar ein ebenso überflüssiges wie lächerliches Vorgehen.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Gregory, T.E. (1932). Reformvorschläge und ihre Durchführbarkeit. In: Das Silber-Problem. Währungspolitische Zeitfragen, vol 1. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94182-5_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-94182-5_3
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-93782-8
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