Zusammenfassung
Daß Körper aus Zementmörtel und aus Beton beim Austrocknen in der Regel schwinden, bei Lagerung unter Wasser quellen, ist seit langer Zeit aus Erfahrung und Versuch bekannt. Werden feucht gelagerte Betonkörper dem Austrocknen ausgesetzt, so beginnt das Austrocknen an den Außenflächen und schreitet je nach der Porenbeschaffenheit des Betons, den Eigenschaften des Zements, Sands, Schotters usw., dem Feuchtigkeitszustand und der Temperatur der Luft, der Richtung und Geschwindigkeit der Bewegung der Luft mehr oder minder rasch von außen nach innen vor. Es bildet sich damit eine allmählich stärker werdende, nahezu lufttrockene Schicht an den Außenflächen, während der Kern noch feucht ist und das dazwischen liegende Material einen entsprechend verschiedenen Zustand aufweist. Der trockene Beton an der Oberfläche will sich verkürzen, der feuchte Kern nicht. Deshalb entstehen Zugspannungen an den Außenflächen, Druckspannungen im Kern. Überschreiten die Zugspannungen die Zugfestigkeit des Betons, so entstehen die sogenannten „Schwindrisse“, von außen nach innen mehr oder minder tief eindringend, in erster Linie von Stellen mit Ausführungsmängeln, z.B. Stampffugen ausgehend, an Stellen erhöhter Anstrengung beginnend, z. B. an Aussparungen, Mauerabsätzen usw.
Vgl. auch Heft 295 der Forschungsarbeiten auf dem Gebiete des Ingenieurwesens, S. 35, sowie Handbuch für Eisenbetonbau, 4. Aufl., 1. Band, S. 32 u. f. Über amerikanische Versuche vgl. bei Hatt u. Mills, Bulletin 34 der Engineering Experiment Station, Purdue University, 1928.
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Graf., O. (1930). Schwinden und Quellen des Zementmörtels und des Betons. In: Der Aufbau des Mörtels und des Betons. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94139-9_8
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