Zusammenfassung
Der Unterkiefer ist paarig entstanden aus den Unterkieferfortsätzen, die in der Mittellinie beim Menschen vollständig verschmelzen. Der Unterkiefer ist mit dem übrigen Schädel nur durch ein Gelenk verbunden (das Gelenk ist ausführlich auf S. 122 beschrieben). Der massige Hauptteil, aus dem sich der Alveolarfortsatz mit den 16 Zähnen erhebt, heißt Corpus mandibulae; aus dem Corpus mandibulae erhebt sich ferner im Winkel von 120–125° der Ramus mandibulae (Abb. 10). Das Corpus mandibulae stellt eine parabolisch gebogene, aufrechtstehende, etwa 2 cm hohe Platte mit wechselnder Dicke dar. Die äußere Fläche dieser Platte, Facies facialis, zeigt im Profil betrachtet in der Mittellinie einen Vorsprung, Protu-berantia mentalis, an der Stelle, wo die beiden Unterkieferfortsätze zur Zeit der Entwicklung verwuchsen. Nach unten geht die Protuberantia mentalis jederseits in einen Vorsprung, Tuberculum mentale, über (Abb. 10). Weiter sehen wir in Abb. 10 unter den Prämolaren, etwa 12 bis 14 mm von deren unterem Kronenrande entfernt, das Foramen mentale, ein sich trichterförmig nach hinten oben öffnendes Loch, aus dem Nerven und Gefäße heraustreten. Häufig liegt das Foramen mentale beim rezenten Europäer näher dem 1. als dem 2. Prämolaren. Wo die rückwärtige Kante und die „Basis mandibulae“ einen Winkel bilden — Angulus mandibulae —, findet man eine mehr oder weniger stark hervortretende kleine Rauhigkeit — Tuberositas masseterica. Der rückwärtige Teil des Corpus mandi bulae, aus dem sich der Ramus erhebt, ist bedeutend dünner als der übrige Teil des Corpus.
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© 1951 J. F. Bergmann in München
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Euler, H. (1951). Anatomie der Kiefer. In: Lehrbuch der Zahnheilkunde. J.F. Bergmann-Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-642-93728-6_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-93728-6_2
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