Zusammenfassung
Beim Embryo der 3. Woche ist am Vorderteil des Kopfendes eine tiefe Bucht entstanden. Das Ektoderm hat sich in die Tiefe gesenkt und gleichzeitig sind fünf Wülste oder Fortsätze um diese Einsenkurig, auch Mundbucht genannt, vorgewachsen. Die Rückwand der Einsenkung hat sich rachenwärts dem Kopfende des entodermalen Urdarmes genähert, das auch Schiunddarm oder Kopfdarm genannt wird. Aus der schematischen Zeichnung (Abb. 1) wird die Situation verständlich. Die Scheidewand zwischen Mundbucht und Kopfdarm besteht schließlich aus je einer einfachen Lage Ektoderm und Entoderm; diese dünne „Rachenhaut“ geht nun bald im weiteren Verlauf der Entwicklung zugrunde bis auf einige Reste, die längere Zeit an der Rachenwand bestehen bleiben können. Mit dem Verschwinden der Rachenhaut ist die Verbindung von Mundbucht und Darmkanal hergestellt, die Zone, in der Ektoderm und Entoderm mit Schwund der Rachenhaut ineinander übergingen, ist bald verwischt. Die Rachenhaut beginnt schon am Ende der 3. Woche zu schwinden — die Daten werden verschieden angegeben. Die einst flache Mundbucht ist durch den Zugang zum Kopfdarm und durch die Weiterentwicklung der fünf Fortsätze zu einer Höhle geworden (primitive Mundhöhle). In Abb. 2 sehen wir, wie die fünf Fortsätze — Stirnfortsatz, zwei Oberkieferfortsätze und zwei Unterkieferfortsätze — sich um die Mundhöhle gruppieren. Der „Stirn“ fortsatz wächst von der Stirn senkrecht herunter, die beiden Ober- und Unterkieferfortsätze umklammern gewissermaßen die primitive Mundhöhle von den Seiten und von unten. Die zunächst also noch weite Öffnung der primitiven Mundhöhle wird durch das Vorwachsen der Fortsätze mehr geschlossen. In Abb. 3 sind die beiden Unterkieferfortsätze zu einem Verschluß in der Mittellinie gekommen. Der Stirnfortsatz hat eine Differenzierung erfahren. Der mittlere Teil ist mit zwei Wülsten stärker gewachsen als die seitlichen Partien. Da diese Abschnitte des Stirnfortsatzes zunächst an der Bildung der Nase starken Anteil haben, nennt man sie Nasenfortsätze, und zwar innere und äußere Nasenfortsätze. Zwischen dem inneren und äußeren Nasenfortsatz jeder Seite bleibt eine Grube allmählich in der Entwicklung zurück, da, wo man geben. Der Oberkieferfortsatz, der sich also unter dem äußeren Nasenfortsatz vorangeschoben hat, ist nur noch vom inneren Nasenfortsatz durch die Nasenrinne getrennt.
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© 1951 J. F. Bergmann in München
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Euler, H. (1951). Bildung der Mundhöhle. In: Lehrbuch der Zahnheilkunde. J.F. Bergmann-Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-642-93728-6_1
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Publisher Name: J.F. Bergmann-Verlag
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