Zusammenfassung
In einer von den Autoren durchgeführten Studie wurden Interviews mit 30 ehemaligen politischen Häftlingen aus der DDR zu ihren Haftumständen, zur Verarbeitung und Bewältigung der traumatischen Erfahrungen und den physischen und psychischen Folgen ihrer Haft geführt und tiefenpsychologisch interpretiert. Die Ergebnisse der Untersuchung legen in Hinsicht auf die Verarbeitung der Hafterlebnisse eine Unterscheidung in vier Zeitabschnitte nahe, die mit jeweils spezifischen Erlebnisinhalten verbunden sind: die Verhaftung, die Phase der Inhaftierung, der Zeitabschnitt nach der Haftentlassung bis zum Ende der DDR 1989 sowie die Zeit nach dem gesellschaftlichen Umbruch 1989. Die Interviews mit den ehemaligen politischen Häftlingen zeigen, daß in jeder dieser vier Phasen charakteristische Abwehr- und Copingstrategien vorherrschen. Die unterschiedlichen Verarbeitungs- und Bewältigungsstrategien innerhalb der einzelnen Phasen korrelieren mit der Entwicklung körperlicher und psychischer Erkrankungen infolge der politischen Inhaftierung in der SBZ und DDR.
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© 1996 Dr. Dietrich Steinkopff Verlag GmbH & Co. KG, Darmstadt
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Lukas, R., Fikentscher, E., Konzag, T. (1996). Verarbeitung und Bewältigung politischer Inhaftierung — die Halle-Studie. In: Priebe, S., Denis, D., Bauer, M. (eds) Eingesperrt und nie mehr frei. Steinkopff. https://doi.org/10.1007/978-3-642-93689-0_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-93689-0_6
Publisher Name: Steinkopff
Print ISBN: 978-3-7985-1048-7
Online ISBN: 978-3-642-93689-0
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