Zusammenfassung
Das Plasma unterscheidet sich in seinem qualitativen und quantitativen Verhalten eiweißfällenden Eingriffen gegenüber weitgehend von dem des Serums. Die Ursache hierfür ist die Anwesenheit des Linear-proteins Fibrinogen, dessen dominierender Einfluß der Reaktionsweise aller Plasma-Fällungsreaktionen trotz der Verschiedenheit der benutzten Proteinfällungsmittel (Salze, Alkohol, Formaldehyd, Hitze usw.) eine weitgehende Einheitlichkeit verleiht. Grundsätzlich ist jedoch die Kolloidlabilisierung des Plasmas von der des Serums nicht abzutrennen. Beide Veränderungen bilden eine biologisch und funktionell einheitliche Reaktion, denn das Fibrinogen ist nur der labilste Anteil in einer kontinuierlichen Reihe von Bluteiweißkörpern und bildet bei der sog. Linksverschiebung des Plasmaeiweißspektrums gewissermaßen den „linken Flügel“ der Plasmaproteine. Veränderungen der Globuline gehen, besonders bei den entzündlichen Erkrankungen, sehr häufig solchen des Fibrinogens parallel. So findet sich bei α-Globulinvermehrung fast stets eine Zunahme des Fibrinogens (3618; vgl. 3620). Die Bestimmung der Kolloidlabilität des Plasmas ist deshalb in vielen Fällen eine aufschlußreiche Ergänzung der entsprechenden Prüfung des Serums. Es können jedoch auch die Globuline, insbesondere in Fällen weniger massiver Fibrinogenvermehrung, den Ausfall der Fällungsreaktionen im Plasma wesentlich mit beeinflussen.
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© 1953 Dr. Dietrich Steinkopff, Darmstadt
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Heepe, F. (1953). Eiweißfällungsreaktionen im Plasma. In: Die unspezifischen Bluteiweissreaktionen. Steinkopff, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-93647-0_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-93647-0_4
Publisher Name: Steinkopff, Heidelberg
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