Zusammenfassung
Betrachten wir sofort die ganz gleichartigen Schwierigkeiten, die aus obiger Fehlannahme für die Auffassung des Zusammenhanges von Körperlichkeit und Bewußtsein entstehen! — Schon Descartes hatte die Richtungsenergie erfunden, um seine Überzeugung von der streng mechanischen Ursächlichkeit des Weltverlaufs in Einklang zu bringen mit der ihm nicht weniger wichtigen „Freiheit des Willens“. Das in der Zirbeldrüse seiner Meinung nach hausende Bewußtsein (für ihn mit der Seele völlig dasselbe) könne, so nahm er an, die leiblichen „Lebensgeister“zwar nidit in Bewegung setzen, wohl aber die Bewegungsrichtung der schon bewegten verändern; ebenso sei das Bewußtsein durch die Lebensgeister gewissen Störungen ausgesetzt (perturbatiönes animi), die als Gemütsbewegungen zur Wirkung kommend Verwirrungen der Erkenntnis und sündliche Willensentscheide zur Folge hätten. Daraus entwickelte sich — freilidii erst sehr viel später — die Theorie der Wechselwirkungzwischen Bewußtsein und Körper.
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© 1955 Johann Ambrosius Barth München
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Klages, L. (1955). Bewusstsein und Kraftbegriff. In: Vom Wesen des Bewusstseins. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-93610-4_2
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