Zusammenfassung
Die rotblonde 45jährige Frau U. mit leuchtend blauen Augen trug ein einfaches Kleid und begegnete mir mit einem roten Gesicht. Auch während sie später über ihre Schwierigkeiten sprach, errötete sie konstant. Frau U. sprach mit gedämpfter Stimme, ihre großen Augen wirkten wäßrig, auch wenn sie keine Tränen zeigte.
Ein Mann hatte mit dem Todesengel Freundschaft geschlossen. Eines Tages sagte er zu dem Todesengel: ≫Du Erfolgreichster aller Zeiten: wohin du auch gehst, du kommst immer zum Ziel. Ich habe eine Bitte an dich: Sage mir rechtzeitig Bescheid, bevor du mich abholst.≪ Der Todesengel stimmte zu. Eines Tages kam er zu seinem Freund und sagte: ≫Morgen werde ich dich abholen.≪ ≫Das kann nicht dein Ernst sein≪, sagte der Mann, ≫du hast mir doch versprochen, mir rechtzeitig Bescheid zu geben.≪ Da antwortete der Todesengel: ≫Ich habe dir sehr viele Zeichen gegeben, aber du hast nie meine Signale verstanden: Als dein Vater starb, wußtest du es nicht zu deuten; als deine Mutter starb, hörtest du nicht auf diese Botschaft; als ich deinen Schwager, deinen Nachbarn und deinen Freund nacheinander abholte, hast du die Augen verschlossen. Komm morgen mit mir!≪ Als der Engel den Freund am nächsten Tag abholte und in den Himmel führte, zeigte er ihm Scharen von verstorbenen Menschen, die laut riefen: ≫Warum hast du uns nicht rechtzeitig Bescheid gesagt? Wir hätten vorher doch noch so viel erledigen können!≪ ≫Du siehst nun≪, sagte der Todesengel, ≫wie die Menschen mit meinen Signalen umgehen!≪
Persische Geschichte
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Peseschkian, N. (1996). «Ich verliere den Boden unter den Füßen». In: Das Geheimnis des Samenkorns. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-93572-5_21
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