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Zusammenfassung

Mit der Geburt betreten wir einen Lebensraum, der wie wir selbst ständigen Veränderungen unterworfen ist. Als Kind werden wir uns allmählich unserer selbst bewußt. Die Pubertät läßt uns in die Erwachsenenwelt hineinwachsen. Der Single wird zum Paar, Beruf und Elternschaft wollen gemeistert sein. Dann werden wir mit der Sinnkrise der Lebensmitte und der Wechseljahre konfrontiert. Der Ruhestand fordert wieder eine grundsätzliche Umgestaltung des Lebens, und das Alter führt uns in die Auseinandersetzung mit der Sterblichkeit und in die Vorbereitung auf den Tod.

Als Gott die Welt erschaffen hatte, kam der Mensch zu ihm und sagte: ≫Du hast mich als Mensch erschaffen; sage mir auch, wie lange ich leben, wie ich leben, wovon ich mich nähren und was ich arbeiten soll.≪ Gott sprach zu ihm: ≫30 Jahre sollst du leben. Nähren sollst du dich von allem, was deine Gesundheit nicht zerstört, und deine Arbeit wird es sein, alles zu beherrschen, was es auf der Erde gibt.≪ Der Mensch sagte: ≫Gott, ich danke Dir für das gute Leben, das Du mir schenkst, aber die Jahre sind mir zu wenig.≪ Gott sprach: ≫Geh’ und setze dich dort in die Ecke.≪

Da kam der Ochse und fragte Gott: ≫Gott, du hast mich als Ochsen auf der Welt erschaffen. Sage mir auch, wie lange ich leben, wie ich leben, was ich arbeiten und wovon ich mich ernähren soll.≪ Gott sprach zu ihm: ≫ Siehst du den Menschen, der dort in der Ecke sitzt ? Er wird dein Herr sein. Deine Arbeit wird es sein, den Acker zu pflügen und die Fuhren zu ziehen. Nahrung sollen dir Gras und Stroh sein, und 30 Jahre sollst du leben!≪ Der Ochse sagte zu ihm: ≫Oh Gott, welch ein Ochsenleben! Nimm ein wenig von meinen Jahren.≪ Als derMensch in der Ecke das hörte, gab er Gott ein Zeichen und flüsterte: ≫Nimm von seinen Jahren und gib sie mir!≪ Da lachte Gott und sprach: ≫Nimm dir 20 von dem Ochsen!≪ Er gab ihm 20 Jahre Ochsenleben.

Da kam der Hund und sagte: ≫ Gott, Du hast mich als Hund erschaffen. Sag mir; wie lange ich leben, was ich arbeiten und wovon ich leben soll.≪ Gott sprach zu ihm: ≫Siehst du den Menschen in der Ecke? Er wird dein Herr sein. Du wirst ihm sein Haus, seine Schafe und allen Besitz bewachen. Nähren sollst du dich von den Brotrinden und Knochen, die an seinem Tische übrigbleiben, und 30 Jahre leben.≪ Der Hund sagte: ≫Ach Gott, welch ein Hundeleben! Nimm ein wenig von den Jahren!≪ Als der Mensch in der Ecke das hörte, gab er Gott ein Zeichen und flüsterte: ≫Nimm von den seinen und gib sie mir!≪ Gott lachte wieder und sprach: ≫Nimm dir 20 von dem Hund.≪ Und so wurden dem Menschen 70 Jahre zuteil und dem Hund 10.

Zuallerletzt kam zu Gott der Affe und sagte: ≫Gott, Du hast mich auf der Welt als Affen geschaffen. Sage mir, wie lange ich leben, wovon ich leben und was ich arbeiten soll.≪ Gott sprach zu ihm: ≫Siehst du den Menschen, der in der Ecke sitzt? Er wird dein Herr sein. Nähren sollst du dich von Nüssen und anderen Früchten. Mit deinen Späßen und Spielereien sollst du ihn und seine Kinder erheitern. 30 Jahre sollst du leben.≪ Der Affe sagte: ≫Ach Gott, welch ein Affenleben! Nimm ein wenig von den Jahren.≪ Als der Mensch, der in der Ecke saß, das hörte, machte er Gott ein Zeichen und flüsterte: ≫Nimm von seinen Jahren und gib sie mir!≪ Gott lachte und sprach: ≫Nimm auch vonihm die 20 Jahre.≪ Da nahm der Mensch noch 20 Jahre, und es wurden 90.

Und so lebt der Mensch 30 Jahre ein freies Menschenleben. Vom 30. bis 50. lebt er ein Ochsenleben. Er legt den Ochsenriemen um den Hals, plagt sich, um Frau und Kinder zu ernähren und Geld zu sparen. Mit 50 wird er alles, was er bis dahin erworben hat, wie ein Hund bewachen und bis zum 70. Jahr ein Hundeleben führen. Er wird den ganzen Tag mit allen schelten, über jede Kleinigkeit fluchen, schimpfen und keifen. Und schließlich vom 70. bis zum 90. Jahr lebt er ein Affenleben, wo alle über ihn spotten und lachen, ihn für ein kleines Kind oder einen Affen halten.

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© 1996 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Peseschkian, N. (1996). Streß und Krankheit. In: Das Geheimnis des Samenkorns. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-93572-5_2

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  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

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