Zusammenfassung
Bisher eingesetzte Organisationsprinzipien zur industriellen Leistungserstellung stoßen an Grenzen. Steigende Verfügbarkeit der Produktionsfaktoren, erleichterte Erstellung von Informationen, zunehmende weltweite Vernetzung und die dadurch bedingte Beschleunigung der Geschehnisse auf zunehmend übersättigten Märkten versetzen die nach klassischen Prinzipien strukturierten Betriebe in weitere Erschütterung. Der mit diesen Befunden einhergehende Paradigmenwechsel wird im folgenden ausführlich erläutert. Konsequentes Rückbesinnen auf die Grundlagen der industriellen Fertigung und des Fabrikbetriebes an sich, und die in unserem Kulturraum gültigen Randbedingungen sowie konsequentes Setzen auf die Stärken, die uns in der Vergangenheit bereits Erfolg gebracht haben, nämlich die bereite und gute Ausbildung unserer Mitarbeiter, muß künftig die Gestaltung unserer Fabriken bestimmen. Bevor die Rolle und die Stellung, die der Mensch im industriellen Leistungserstellungsprozeß einnimmt, näher diskutiert wird, soll im folgenden zunächst der Bezugsrahmen, in dem sich der Fabrikbetrieb künftig gestaltet, erläutert und abgesteckt werden. Darauf aufbauend wird die Fraktale Fabrik als Ausdruck des neuen Paradigmas definiert und in ihren Grundzügen skizziert. Erst dann sind die Grundlagen gelegt für eine Rollenbestimmung und die ausführliche Darlegung des gestalterischen Anteils des Menschen innerhalb der Fraktalen Fabrik, die erhöhten Einfluß und Entscheidungsmöglichkeiten, die einhergehen mit einem größeren Maß an Verantwortung und steigender Kompetenz.
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Literatur
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Kühnle, H. (1994). Die Fraktale Fabrik — Neue Organisationsformen —. In: Kunerth, W. (eds) Menschen Maschinen Märkte. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-93556-5_9
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