Zusammenfassung
Der Begriff Parasit stammt aus dem Griechischen (para: bei; sitos: Nahrung) und bezeichnete ursprünglich die »Vorkoster« der Herrschenden, die sich so vor unliebsamen Giftattentaten unzufriedener Mitbürger oder auswärtiger Feinde schützen wollten. Schon sehr bald wurden alle von Staats wegen beschäftigten und dann auch beköstigten (alimentierten) Personen noch wertneutral als »parasitos« bezeichnet. Doch schon in den Anfängen der griechischen Staatsgebilde bzw. ihrer Demokratien führte diese bevorzugte Behandlung teilweise zu Faulheit auf der beamteten Seite und zu Neid auf der zahlenden Seite der Bevölkerung, so daß der Begriff negativ belegt wurde. Die im Mittelalter eingebürgerte Übertragung des Begriffs »Schmarotzer« war von Anfang an ein »Schimpf- und Schandwort«, wurde aber von dem entsprechenden menschlichen, als Schamoder rücksichtslos empfundenen Verhalten auch auf Tiere und Pflanzen (z. B. Würgepflanzen, Pilze, Würmer, Insekten) übertragen, die auf Kosten anderer Tiere bzw. Pflanzen oder sogar zu Lasten des Menschen ihren Lebensunterhalt »frönten«.
Dem modernen Kater es fast peinlich ist, wenn er heut noch Mäuse frißt; doch Würmer scheuen weder Katz noch Maus und vernaschen beide von innen aus.
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Mehlhorn, B., Mehlhorn, H. (1993). Was ist ein Parasit?. In: Gesunde Katzen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-93543-5_1
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