Zusammenfassung
Die eindrucksvollste Eigenschaft des Universums ist sicher seine Struktur. Wir haben bislang diesen Aspekt fast völlig vernachlässigt und das Universum stattdessen als gleichförmige, homogene Ansammlung von Teilchen beschrieben. Auf genügend großen Skalen können wir diese Annahme der Homogenität rechtfertigen. Beobachtungen der entferntesten Galaxien in verschiedenen Richtungen ergeben ähnliche Galaxienhäufigkeiten in vergleichbaren Raumvolumina. Die Messung der Expansionsrate der Galaxien in verschiedenen Richtungen des Raumes liefert ebenfalls ähnliche Werte für die Hubble-Konstante. Von unserem irdischen Blickpunkt aus gesehen weisen diese Daten auf eine großräumige Isotropie des Universums hin. Diese Folgerung ist natürlich nur im Rahmen der Genauigkeit unserer astronomischen Daten gültig. Bestimmungen der Hubble-Konstanten durch verschiedene Astronomen unterscheiden sich bis zu einem Faktor 2; daher bestätigen Galaxienbeobachtungen die Isotropie kaum besser als zu dieser groben Genauigkeit.
Wenn die Materie unserer Sonne und der Planeten, und all die Materie des Universums gleichförmig durch alle Himmel verstreut wäre, und jedes Teilchen eine angeborene Schwere zum Rest hin hätte, und wenn der ganze Raum, in dem die Materie zerstreut ist, endlich wäre, scheint mir, daß die Materie am äußeren Rand dieses Raumes durch ihre Schwere zur Materie im Innern hin streben würde, und folglich zum Zentrum des ganzen Raumes hin fallen und dort eine große kugelförmige Masse bilden würde. Wenn jedoch die Masse über einen unendlichen Raum gleichverteilt wäre, könnte sie niemals zu einer Masse zusammenkommen; sondern ein Teil würde sich in einer Masse ansammeln, ein anderer in einer anderen, und so würde sich eine unendliche Zahl großer Massen ergeben, die, durch große Entfernungen voneinander getrennt, im gesamten unendlichen Raum verteilt sind. Und so könnten sich die Sonne und die Fixsterne gebildet haben.
Isaac Newton
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Silk, J. (1990). Der Ursprung der Galaxien. In: Der Urknall. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-93480-3_10
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