Zusammenfassung
Die Situation der Rehabilitation von Krebspatienten weist nach einem von der Gesellschaft für Strahlen- und Umweltforschung (GSF) in Auftrag gegebenen Gutachten gegenwärtig 4 Hauptdefizite auf: Es fehlen
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eine konsensfähige Theorie,
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spezifische Ziele,
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3.
ein eingeführtes Standardprogramm von Maßnahmen in der Krebsrehabilitation. Schließlich ist
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die Wirksamkeit der durchgeführten Maßnahmen nicht wissenschaftlich gesichert. Die in den einzelnen Kurkliniken durchgeführten Rehabilitationsmaßnahmen hängen also weitgehend von der jeweiligen Ausstattung und den örtlichen Gegebenheiten sowie vom Engagement und der Erfahrung der Leiter und Mitarbeiter ab (Fliedner u. Gerdes 1983, S. 7). Vor dem Hintergrund einer zunehmend angespannten finanziellen Situation im Gesundheitswesen gerät jedoch die „idyllische Insel“ des Rehabilitationswesens, das sich „im wesentlichen außerhalb der Universität, außerhalb des ... Lehr- und Forschungsbetriebs“ (Paeslack 1979) entwickelt hat, unter einen wachsenden Legitimationszwang. Im Rahmen einer neuen Grundorientierung des Rehabilitationswesens müssen laut Fliedner u. Gerdes (1983, S. 6) die „Maßnahmen zur Rehabilitation“ deshalb künftig „spezifischer auf die eigentlichen Ziele der Rehabilitation — nämlich die Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit der Patienten — bezogen werden, gezielter definierten Gruppen rehabilitationsbedürftiger und -fähiger Patienten angeboten werden, individueller auf den besonderen Bedarf einzelner Patienten und definierter Gruppen von Patienten zugeschnitten werden und schließlich detaillierter in ihrer Wirksamkeit überprüft werden.“ Dieser Katalog von Forderungen erscheint sowohl unter dem Aspekt der Kostendämpfung als auch aus dem Interesse des individuellen Patienten heraus plausibel und berechtigt.
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Literatur
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Schwibbe, G., Friedrich, H., Held, K. (1990). Evaluation von Rehabilitationsmaßnahmen bei Krebspatienten. Zentrale Fragen und erste Ergebnisse eines Forschungsprojekts. In: Koch, U., Potreck-Rose, F. (eds) Krebsrehabilitation und Psychoonkologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-93474-2_21
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