Wissen und Können. Zur Geschichte und Problematik des Wissenschaftstransfers

Zusammenfassung

Technologietransfer — dieser Begriff wurde zu Beginn der sechziger Jahre geprägt, um das Streben nach einer Angleichung der westeuropäischen Industrieländer an den amerikanischen Wissenschafts- und Fertigungsstandard zu kennzeichnen. In den letzten Jahren fand er in der Diskussion um das Verhältnis von Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländern Anwendung.¹ Als sich zeigte, daß solche ßbertragungen von Wissen und Können eine Berücksichtigung auch des wissenschaftlichen Hintergrundes verlangen, bürgerte sich die Bezeichnung Wissenschaftstransfer ein, ohne daß all diese Begriffe eine Klärung ihres Inhaltes und Umfanges erfahren hätten, ganz zu schweigen von einer Analyse der normativen Konnotation, dem Anspruch auf Ermöglichung und Verwirklichung solchen Transfers; vielmehr standen zumeist Einzelfälle als Probleme oder Beispiele im Vordergrund — etwa im Zusammenhang mit je interessierenden ökonomischen und politischen Gegebenheiten —, für die der unscharfe Oberbegriff die Möglichkeit bot, den Einzelfall im Lichte eines allgemein anerkannten Problemhorizontes zu sehen.