Psychophysiologische Untersuchungen bei Panikanfällen

Zusammenfassung

Bei der Erforschung der Angststörungen sind seit der Veröffentlichung der dritten Revision des amerikanischen psychiatrischen Diagnoseschlüssels (DSM-III) sog. „Panikanfälle“ zunehmend in den Mittelpunkt des Interesses gerückt (Freedman u. Glass 1984; Ehlers et al. 1986a). Panikanfälle sind plötzlich auftretende Zustände intensiver Angst, die von einer Reihe vorwiegend körperlicher Symptome begleitet sind. Besonders beachtenswert scheint, daß die Betroffenen oft keinen äußeren Auslöser für ihre Angst angeben können. Eine Reihe von Autoren vertritt die Auffassung, daß Panikanfälle eine qualitativ und biologisch besondere Form von Angst darstellen. In der Grundlagenforschung zur Stützung dieser These wurde betont, daß Panikanfälle durch ganz bestimmte biochemische Substanzen im Labor experimentell induziert werden können. Der weitaus größte Teil dieser Studien beschäftigt sich mit Infusionen von Natriumlaktat und in jüngster Zeit auch mit CO₂-Inhalationen als möglichen Auslösern von Panikanfällen (Ehlers et al. 1986b; Margraf et al. 1986). Feldstudien von Panikanfällen in der natürlichen Umgebung der Patienten wurden dagegen nur selten durchgeführt.