Zusammenfassung
Daß die Menschen ‘von Natur aus’ nach Wissen streben, ist eine uralte Einsicht. Aristoteles hat sie an den Anfang seiner Metaphysik gestellt. Daß wir Menschen nicht weniger von Natur aus Hilfe erstreben und insbesondere für die Anfälligkeiten unseres gebrechlichen Körpers wie unserer störbaren Seele, ist wohl niemals eigens herausgestellt worden. So groß und so elementar scheint denn auch die Selbstverständlichkeit des Wunsches, gesund und unversehrt zu sein, daß sie ausdrücklicher Feststellung ebensowenig bedarf wie die Legitimation derer, die sich um Linderung von Leiden und Heilung von Krankheiten bemühen.
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Literatur
Dazu erstmals systematisch A. Moll, Ärztliche Ethik, Stuttgart 1902. Vgl. ferner u. a. H. Schäfer, Die Medizin heute. Theorie, Forschung, Lehre, München 1963; D. Rössler, Der Arzt zwischen Technik und Humanität, München 1977; R. Gross et al. (Hrsg.), Ärztliche Ethik, Stuttgart-New York 1978; R. M. Veach, A Theory of Medical Ethics, New York 1981; F. Böckle, Zur Ethik des medizinischen Fortschritts aus der Sicht der Theologie, in: W. Doerr, W. Jacob, A. Laufs (Hrsg.), Recht und Ethik in der Medizin, BerlinHeidelberg-New York 1982; S. 25–38; ferner: Verantwortung und Ethik in der Wissenschaft, Max-Planck Gesellschaft, Berichte und Mitteilungen 3, 1984, Teil I: Verantwortung in der Medizin, S. 19 —80.
Zu Kranken und Krankheit, K. E. Rothschuh (Hrsg.), Was ist Krankheit? Erscheinung, Erklärung, Sinngebung, Darmstadt 1975; E. Margolis, The Concept of Disease, Journal of Medicine and Philosophy 1, 1976, S. 238–255; H. Schipperges, E. Seidler, P. Unschuld (Hrsg.), Krankheit, Heilkunst, Heilung, Freiburg-München 1978.
Die moderne Medizin hat nicht zufällig eine zunehmende Juridifizierung notwendig gemacht und auch die Diskussion um Recht und Ethik neu entfacht. Neben vielen Arbeiten speziell zur Rechtsmedizin vor allem W. Doerr, W. Jacob, A. Laufs (Hrsg.), Recht und Ethik in der Medizin, a. a. O.
Dazu P. Schölmerich, Zur ethischen Problematik des therapeutischen Fortschritts in: Forschung und Verantwortung, Mainz 1985, S. 53–74, sowie speziell aus der Sicht der Psychiatrie H. Heimchen, Verantwortung und Ethik in der Therapie-Forschung am Beispiel der Psychiatrie, ibid. S. 53–74. Zu beiden Beiträgen sowie ihrer Diskussion im größeren Fachkreise s. a. Verantwortung und Ethik in der Wissenschaft, Max Planck Gesellschaft, a. a. O.
Die Problematik des Humanexperiments ist vornehmlich unter dem Aspekt der Arzneimittelforschung vielfach bereits zum Gegenstand medizinischer und ethischer Erörterungen geworden. Dazu besonders H. Jonas, Philosophical Reflections on Experimenting with Human Subjects, Daedalus 98, 1969, S. 219–247, deutsche Fassung in: H. Jonas, Technik, Medizin und Ethik. Zur Praxis des Prinzips Verantwortung, Frankfurt 1985, S. 109–145; ferner H. Lenk (Hrsg.), Humane Experimente? Ethik der Wissenschaften Band 3, hrsg. v. H. Lenk, H. Staudinger, E. Ströker, Paderborn 1985.
Dazu E. Ströker, Ich und die anderen. Zur Frage der Mitverantwortung, Frankfurt am Main 1984; vgl. a. dies., Inwiefern fordern moderne Wissenschaft und Technik die philosophische Ethik heraus? In: Man and World 19 (2) 1986, S. 212–239. Allgemeiner ferner E. Ströker (Hrsg.), Ethik der Wissenschaften? Ethik der Wissenschaften Band 1, a. a. O., 1983.
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Ströker, E. (1987). Forschen und Helfen als Normenkonflikt in der Medizin. In: Ott, G.H. (eds) Menschenbild und Krankheitslehre. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-93362-2_5
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