Zusammenfassung
Wie so viele Ausdrücke in der Medizin kommt auch das Wort „Glaukom“ für den Grünen Star aus dem Griechischen. „Glaukós“ heißt strahlend oder bläulich, es wurde ursprünglich für den Grauen Star angewendet und erfuhr im Laufe der Zeit eine Sinnwandlung. Folgt man dem Griechischen so müßte man den Grünen Star „Chlorom“ nennen, da „chlorós“ grün bedeutet. Trotz dieser sprachlichen Verwirrung paßt die deutsche Bezeichnung doch recht gut, da die Pupille beim fast immer einseitigen Glaukomanfall, einer plötzlichen Steigerung des Augeninnendruckes, eine blaugrüne schimmernde Farbe annehmen kann Die Hornhaut spiegelt nicht mehr wie gewohnt, sondern wird durch Quellung (Oedem) matt, die Pupille erweitert sich, auch die Iris erscheint verwaschen und in einer etwas anderen Färbung als in dem gesunden Auge (Abb. 36, 37). Der Anfall wird von Augen- und Kopfschmerzen, natürlich auch von Sehstörungen begleitet. Häufig gesellen sich noch Übelkeit, Erbrechen und Kreislaufkollaps (Kreislaufzusammenbruch) hinzu. Diese Nebenerscheinungen können gelegentlich derart im Vordergrund stehen, daß man entweder gar nicht oder nur durch reinen Zufall an das Auge als Ursache der Erkrankung denkt. Eine Frage nach dem Sehvermögen jedoch und das Betasten der Augen durch die geschlossenen Lider hindurch, die sich hart wie Glasmurmeln (-kugeln) anfühlen, bringen durch den auffallenden Seitenunterschied schnell die Klärung. Im Gegensatz zum Grauen Star, der die Trübung der Linse bedeutet, handelt es sich beim Grünen Star also um einen stark angestiegenen Druck im Augeninnern. Um den Zusammenhang deutlich zu machen, möchte ich das Auge einmal mit einem Fußball vergleichen.
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Bockelmann, W.D. (1987). Grüner Star. In: Auge — Brille — Auto. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-93316-5_3
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