Zusammenfassung
In drei kontrollierten klinischen Studien an Probanden wurde die Frage der Histaminfreisetzung und ihre Interaktion mit der Katecholaminfreisetzung nach Gabe von Fentanyl und Alfentanil in klinisch verwendeten Dosen untersucht.
In der ersten Studie kam es bei verschiedenen Probanden zu Symptomen einer cutanen und systemischen anaphylaktoiden Reaktion, ohne daß dabei Plasmahistaminspiegel gemessen wurden.
In der zweiten Studie wurde bei Probanden mit Fentanyl nur in einem Fall ein pathologischer Plasmahistaminwert von 1, 2 ng/ml beobachtet, mit entsprechenden klinischen Symptomen. Nach Alfentanil sowie bei den übrigen Probanden mit Fentanyl wurden lediglich cutane anaphylaktoide Reaktionen ohne einen Anstieg des Plasmahistamins beobachtet.
In der dritten Studie wurde bei 2 Probanden mit Fentanyl und 1 Proband mit Alfentanil mit Hilfe der Clearance-Methode die Histaminfreisetzung im Plasma nachgewiesen. In der Studie traten die klinischen Symptome einer cutanen anaphylaktoiden Reaktion mit Juckreiz und Lid- sowie Oberlippenschwellung in relativ hoher Häufigkeit auf. Eine Interaktion von Histamin-und Katecholaminfreisetzung konnte in diesen Untersuchungen nicht nachgewiesen werden. Hierzu sind kontrollierte klinische Studien mit Histamin-H1-Rezeptor-Antagonisten und für die cutanen anaphylaktoiden Reaktionen mit Histamin-H1- plus H2-Rezeptor-Antagonisten notwendig. Insgesamt wird die Histaminfreisetzung durch Fentanyl und Alfentanil als geringfügig eingestuft, beide Substanzen werden in dieser Hinsicht als relativ sichere Arzneimittel in der Anaesthesie angesehen.
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Doenicke, A., Lorenz, W., Suttmann, H., Duka, T., Bretz, C., Schmal, A. (1985). Alfentanil/Fentanyl — Histaminfreisetzung und Katecholamine. In: Doenicke, A., Lorenz, W. (eds) Histamin und Histamin-Rezeptor-Antagonisten. Sertürner Workshops Einbeck. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-93284-7_3
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