Die Veränderungen des Elektroencephalogramms im Alter

Zusammenfassung

Das Elektroencephalogramm, das in der Jugend einen Entwicklungsprozeß und im Alter, also ab dem 6. bis 7. Lebensjährzehnt, eine involutive Entwicklung durchmacht, kann uns als Funktionsbild des menschlichen Gehirns wichtige Hinweise geben für die diagnostische Beurteilung dessen Funktionsweise. Da das Gehirn über weite Bereiche systemischer Blutdruckveränderungen seine Durchblutung nahezu konstant halten kann, ist es in der Lage, bis zu einem gewissen Grade von extrakraniell kommende Belastungen zu kompensieren. Wir wollen hier nicht noch einmal auf die komplizierten Autoregulationsmechanismen des Gehirns eingehen. Die Beeinflussung durch das autonome Nervensystem oder durch Pharmaka ist verhältnismäßig gering. Mit zunehmender Lipoid- und Kalkeinlagerung in die cerebralen Gefäße verlieren diese ihre Fähigkeit, über eine Änderung des Gefäßwiderstandes die Durchblutung konstant zu halten. Die Variationsbreite der Autoregulation wird eingeschränkt und kann auf die systemischen Blutdruckveränderungen nicht mehr genügend reagieren.