Zusammenfassung
Polyvinylacetat in Form einer grobdispersen, weichmacherfreien oder nahezu weichmacherfreien Wasserdispersion wird in großem Ausmaße zum Verleimen von Holz verwendet. PVAc-Leim3, wie man ihn der Kürze wegen nennt, wird vor allem zur Massivholzverlei-mung als Kaltbinder benützt und hat trotz höherem Preise Glutin- und Kaseinleim weitgehend verdrängt. Denn das Arbeiten mit PVAc-Leim ist bedeutend bequemer und reinlicher als mit jenen älteren Leimsorten. Vor allem wird die praktisch unbegrenzte Haltbarkeit des Leimes, die teils auf der physikalischen und chemischen Stabilität der Dispersion, teils auf ihrer vollständigen Unempfindlichkeit gegen Mikroorganismen beruht als großer Vorteil empfunden. Auch wird Holz nicht verfärbt. PVAc-Leim eignet sich ausgezeichnet zur Herstellung von Möbel- und Einrichtungsteilen oder ganz allgemein Innenverleimungen, die nicht dem Angriff von Wasser ausgesetzt sind, kann dagegen wegen seiner Wasserempfindlichkeit nicht für Außenverleimungen verwendet werden. Ebenso ungeeignet ist PVAc-Leim für konstruktive Verleimungen, da die Widerstandskraft der Fuge durch Wärme und Feuchtigkeit stark, wenn auch reversibel, vermindert wird. Ferner behält die Leimfuge trotz scheinbarer Härte stets viskoelastische Eigenschaften bei; infolgedessen sinken die Dauerbelastungswerte der PVAc-Fuge weit unter die Werte für kurze Belastungen (vgl. S. 170).
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsPreview
Unable to display preview. Download preview PDF.
References
Der verbrennende PVC-Film kann sich nicht ablösen und gibt dem Sauerstoff nur einseitig Zutritt. Die je Zeiteinheit entwickelte Wärme- und Rauchmenge wird daher verringert.
McBain, I. W. and D. G. Hopkins: J. of Physic. Chem. 29 (1925) 195–204.
Die früher oft benützte Bezeichnung „PVA“ ist nunmehr den Polyvinylalkoholen vorbehalten.
„Mowilith“; Hoechst AG, Frankfurt-Hoechst.
Der Verfasser hat in seiner Praxis überzeugende Vorteile der „Schnellbinder“, die auf diese Weise hergestellt wurden, gegenüber richtig eingestellten Originaldispersionen nicht feststellen können.
Diese Angaben beziehen sich auf PVAc-Leime, deren Zusammensetzung und Viskosität sich nicht wesentlich von den Originaldispersionen unterscheiden.
Vgl. z.B. Plath, E.: Die Holzerleimung, S. 98. Stuttgart: Wissensch. Verlagsgesellschaft 1951.
For. Prod. Res. Lab. Progress Report 100, 1956.
Die Wanderungstendenz dieser Weichmacher fällt in der angegebenen Reihenfolge und ist bei Diponylphthalat verhältnismäßig gering.
Reppe, W.: Neue Entwicklungen auf dem Gebiete der Chemie des Acetylens und Kohlenoxyd, S. 12. Berlin/Göttingen/Heidelberg: Springer 1949.
Ausführlichere Angaben z.B. in Houwink/Staverman: Bd. 2/I, S. 541–544.
Die Kunstgummierzeugung verbraucht allerdings nur einen Bruchteil jener Mengen Acrylnitril, die zur Herstellung von Kunstfasern verwendet werden.
Die Bezeichnung „Acrylat“ ist eine Verkürzung von „Acrylsäureester“.
Siehe Fußnote 2 Seite 175.
Eine Acrylatdispersion von sehr guten Hafteigenschaften ist das Acronal der BASF, Ludwigshafen.
Ullmann: Enz. d. techn. Chemie, 3. Aufl., Bd. 14, S. 275. Berlin/München: Urban u. Schwarzenberg 1963.
Dispersionsleime, die bei erhöhter Temperatur schneller abbinden (Beschleunigung der Filmbildung) sind als eine Art Heißbinder zu bezeichnen.
Peukert, H.: Kunststoffe 48 (1959) 3.
Skeist, I.: Handbook of Adhesives, S. 513. Reinhold Publ. Corp. 1962.
Bikerman, J. J. u. C.-R. Huang: Trans. Soc. Rheol. 3 (1959) 5–12.
Bikerman, J. J.: The Science of Adhes. Joints, S. 112–115. Acad Press 1961.
Bikerman, J. J. u. C.-R. Huang: Trans. Soc. Rheol. 3 (1959) 5–12.
Kraus, G. u. J. E. Manson: J. Pol. Sci. VI, 15 (1950) 625–631.
Siehe Fußnote 2 auf S. 177.
Von den Folienherstellern werden Zeiten von etwa einem halben Jahr angegeben.
Vgl. z.B. Houwink/Staverman: Bd II/1, S. 253.
Die „Elvax“-Typen der Firma Du Pont (europäische Filiale in Genf) enthalten 20–40 % PVAc.
Jedoch nicht schlagartig, wie niedermolekulare Substanzen, z.B. Wasser. Der Übergang flüssig/fest erfolgt innerhalb eines verhältnismäßig breiten Gebietes; dadurch wird die Gefahr von Fehlleimungen verringert.
Richtlinien für die Herstellung verschiedener Schmelzbinder sind in Broschüren von Du Pont sowie der Hercules Powder Comp. angegeben; sie sind allerdings ziemlich allgemein gehalten.
Kraus, G. u. E. J. Manson: Journ. Pol. Sci. VI; 5 (1950) 625–631.
Runde Teilchen verschiedener Größe, so daß dichte Materialpackung durch Ausfüllung der Zwischenräume entsteht. Vgl. Asbeck, W. K.: Off. Dig. 326 (1952) 156.
Berman, A. M. u. W. Rubin: Automative Design Eng., S. 78–80, Nov. 1963.
Skeist’s Handbook of Adhesives: S. 248.
Die Butadien-Styrol- und Butadien-Acrylnitrilkautschuke sind Produkte deutscher, die Chlorbutadienkautschuke amerikanischer Forschungsarbeiten. Die Namen Buna, Perbunan und Neopren haben eine weit über Handelsnamen hinausgehende Bedeutung erlangt und sind zu chemisch-technischen Begriffen geworden.
Vgl. z.B. Houwink/Staverman: Bd. II/2, S. 1002.
Der Beginn einer Polymerisation, bei dem sich jedoch nur 2 Moleküle vereinigen.
„Desmodur“ R bzw. RF der Farbenfabriken Bayer AG.
Vgl. z.B. Perbunan C — Merkblatt Bayer (1963).
Houwink/Staverman: Chemie u. Technologie der Kunststoffe, 4. Aufl., Bd. II/2, 1965.
Die vollständige Bezeichnung der englischen Literatur für selbstheftendes Klebematerial ist „pressure-sensitive adhesive tapes“.
Skeist’s Handbook of Adhesives, S. 586. Reinhold Publ. Corp. 1963.
Bright, W. M.: in Adhesion and Adhesives, S. 130; Soc. Chemic. Industry, London 1954.
Die angegebenen Zahlen sind gemittelte Werte.
Cellulosehydrat, im Gegensatz zu nativer Cellulose: gelöste und wiederausgefällte Cellulose.
Warenname der Firma Kalle AG, Wiesbaden-Biebrich.
Weidner, C. L.: Adhesive Age 6, 7 (1963).
Unveröffentlichte Arbeiten von P. Lavanchy, zitiert von Weidner, C. L. and G. J. Crocker: Rubber Chemists and Technol. 33, 5 (1960) 1338.
Das Nachlassen derartiger Fußbodenverklebungen an stärker beanspruchten Stellen ist keine Seltenheit. Für weichere weniger stark gefüllte PVC-oder Gummibeläge sind synthetische Chloropren- oder in besonders schwierigen Fällen Nitrilkautschukkleber unbedingt vorzuziehen.
Perbunan-C-Merkblatt, Bayer 1963.
Ein Zusatz, der nach Angaben des Herstellers das Verarbeiten (Mastizieren) des Rohkautschuks erleichtert und seine Harzverträglichkeit häufig begünstigt.
Dagegen kann Äthylacetat in Mischung mit anderen Lösern verwendet werden.
Natürlich müssen auch die übrigen mitverwendeten Bestandteile weichmacherbeständig sein.
Kunstharze für die Klebstoffindustrie, S. 6. Chem. Werke Albert 1964.
Die Reaktivität substituierter und reiner Phenole sowie der Verlauf der Kondensationsreaktion mit Formalin wird auf S. 283 ff besprochen.
D.B.P. 961645 der Chem. Werke Albert, Wiesbaden-Biebrich.
D.B.P. 1002489 der Chem. Werke Albert, Wiesbaden-Biebrich.
Greth, A.: Kunststoffe 31 (1951) 345, 151.
Hultsch, K.: J. pract. Chemie 158 (1941) 275–294.
Hultsch, K.: Kunststoffe B, Heft 3 (1963).
Die in diesem Abschnitt angegebenen Zusammenansetzungen und Festigkeiten stützen sich auf Angaben der technischen Mitteilung, Kunstharze für die Klebstoffindustrie. Chem. Werke Albert, Wiesbaden-Biebrich (3. Aufl., Jan. 1964).
Können auch zyklisch substituierte Phenole (Arylphenole) enthalten.
Handelsname der Chem. Werke Albert.
For. Prod. Research Laboratory, Princes Risborough, England, Progress Report 112, Sept. 1958.
Dupont, W.: Holz-Zentralblatt 132, Stuttgart (Nov. 1958).
Sundkvist, L. u.B. Johansson: Limspecialisten, S. 44. Casco-Stockholm 1963.
Hudson, R. W.: Progress Report 112, Sept. 1958.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1967 Springer-Verlag Berlin/Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Baumann, H. (1967). Hochpolymere, physikalisch bindende Leime (synthetische Produkte). In: Leime und Kontaktkleber. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92929-8_14
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-92929-8_14
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-92930-4
Online ISBN: 978-3-642-92929-8
eBook Packages: Springer Book Archive