Zusammenfassung
Eine neurogene Parese läßt sich im elektromyographischen Bild daran erkennen, daß die Zahl einsatzfähiger motorischer Einheiten reduziert ist (Ausfall motorischer Einheiten, gelichtetes Interferenzmuster) und daß spontane Entladungen schon im entspannten Muskel auftreten: die sog. Denervationspotentiale (Fibrillationen und positive Sharp-Waves). Eine reine Muskelparenchymschädigung gibt sich dagegen in einer Niedervoltage und Polyphasie (kurze Spikedauer) der Einheitspotentiale zu erkennen, die häufig mit einer Verkürzung der Potentialdauer verbunden ist; bereits bei schwacher Innervation resultiert daher ein dichtstehendes Muster interferierender Aktivität. Nach Esslen kann eine myogene Übererregbarkeit von neurogenen Entladungssalven der Muskulatur dadurch abgegrenzt werden, daß die myogene Störung im allgemeinen eine niedrigere Amplitude und kurze Spikedauer der Potentiale aufweist, nicht synchronisiert abläuft und länger andauert. Nur neurogene Nachentladungen kann man durch indirekte Reizung der zugehörigen Nerven hervorrufen (Fazialisspasmus, Esslen, 1956; Neuromyotonie, Mertens, 1964).
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Hopf, H.C. (1966). Kombination „neurogener“ und „myopathischer“ Merkmale im EMG und ihre klinische Einordnung. In: Kuhn, E. (eds) Progressive Muskeldystrophie Myotonie · Myasthenie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92920-5_8
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