Dystrophische Veränderungen in äußeren Augenmuskeln und Schultermuskeln bei der sog. progressiven Graefeschen Ophthalmoplegie

Zusammenfassung

Wenn mir als Ophthalmologen die ehrenvolle Gelegenheit eingeräumt wurde, zu der Diskussion Ihrer Vorträge einige eigene Befunde beizutragen, so verdanke ich das der Tatsache, daß ich in den letzten 3 Jahren bei fünf Fällen von chronischprogressiver okulärer Muskeldystrophie Biopsiematerial untersuchen konnte. In Zusammenarbeit mit Herrn Stäubli vom elektronenmikroskopischen Institut in Basel haben wir dabei Befunde an den äußeren Augenmuskeln, zum Teil auch an Muskeln des Schultergürtels erhoben, die den von Shy und Gonatas 1964 erstmals publizierten weitgehend entsprechen. Diese Befunde stellen einerseits ein Novum für die äußeren Augenmuskeln dar, andererseits unterstreichen sie die Berechtigung für die Einordnung dieses seltenen Augenleidens unter die Muskeldystrophien. Im deutschen Schrifttum wird das Krankheitsbild heute noch oft unter der alten Bezeichnung Ophthalmoplegia progressiva externa Graefe behandelt.