Zusammenfassung
a) Bei dem Versuch, Tatortgruppen zu bilden, die die Übersicht erleichtern, ist die Erfahrung störend, daß gleiche Räume soziologisch höchst verschiedene Bedeutung haben. Wenn wir von Wohnung und umschlossenen Räumen sprechen1, so ist mechanisch eine Schutzfunktion gegeben mit Mauern, Schlössern, Gittern, Hunden, angestellten Wächtern. Hier bergen wir das Eigentum, das man mit Recht,,beweglich“ nennt, indem wir der verschlossenen Tür und Aufmerksamkeit verschiedenen Grades weitere Hindernisse hinzufügen: „Behältnisse“, wie sie das Gesetz nennt und deren ordnungsmäßige Eröffnung dem Eigentümer vorbehalten ist, Signalanlagen, Verstecke wohlbekannter Art, das obere Stockwerk, weit entfernt vom Eingang und wo wir neben unseren Schätzen schlafen, bewaffnet öfters und bereit zum Widerstande wie zum Hilferufen. Im Tatbestand des schweren Diebstahls werden alle Merkmale aufgezählt, die einem Schutz des Eigentums im Wege stehen, einschließlich psychologischer Momente wie Tätermehrheit, Waffen, Nachtzeit.
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Notes
Sterz, G.: Enzephalitische Wesensveränderung und Mord, Monatsschrift, Bd. 22, S. 320ff.
Siehe die “Anfänge” einer Tatortplanung bei dem Mädchenmörder Dumollard, Neuer Pitaval, Bd. 33, S. 76ff. Leipzig 1863.
Lang, Fritz: Kriminalität der homosexuellen Unzucht im Landgerichtsbezirk Hagen in den Jahren 1914–1947, S. 40. Bonner Diss. 1950.
Ebenda, S. 152. Aus der Entdeckungsstatistik S. 40 ergibt sieh nach Lang, “daß Homosexuelle, solange sie sich unauffällig unter sich bewegen, ihr Handeln unbehelligt fortsetzen können”. “Unauffällig” bedeutet vor allem kein Konflikt der Partner.
Schulz, Günter: Die Notzucht-Täter, Opfer, Situationen, S. 54. Bonner Diss. 1956.
Benkert, Herbert H.: Ursachen und Erscheinungsformen des Exhibitionismus, S. 129. Bonner Diss. 1958. — Nahezu 30% der Fälle geschahen auf einsamem Weg, Wald und Waldweg, 35% auf Straße oder einsamer Straße
Wolfgang, Marvin E.: Patterns in criminal homocide, S. 367. Philadelphia 1958.
Fall Lackner (Reval 1865 ). Neuer Pitaval, Bd. IX, S. 62ff.
Bayer, O. W.: Cleveland murders, S. 83ff. New York 1947.
Feuerbach, Bd. I, S. 130.
Siehe meinen Aufsatz: Premurderous kindness and post-murder grief, Am. Journal of Criminal Law, S. 369–377, 1957 und auch den Muttermord Fox bei Jesse, F. Tennyson: The trial of Sidney Harry Fox, S. 21 ff. Edinburgh 1934.
Fall des Herzogs von Praslin (Paris 1847 ), Neuer Pitaval, Bd. XIV, S. 222ff.
Ebenda, S. 372.
Fall des Kandidaten Rüsau (Hamburg 1803 ), Neuer Pitaval, Bd. XIX, S 407.
Young, Filson: The trial of H. H. Crippen, S. 31. Edinburgh 1920.
Minot, S. 216ff.
Siehe die Fälle: Friedländer, Bd. II, S. 48; Wattler, S. 31 (Einmauern) und Los Angeles murclers, S. 209 (Vergraben unter Kellertreppe).
Wosnik, Bd. II, 1, S. 36.
Diese,,Dachmarder werden beschrieben von Luz: Das Verbrechen in der Darstellung des Verbrechers, S. 67. Heidelberg 1927.
Wessel, S. 16.
Feuerbach, Bd. II, S. 266ff. Die Frau wurde später zerstückelt, der Kopf in den Lechkanal geworfen.
Pitaval der Gegenwart, Bd. III, S. 38 ff. — Infolge der Kamine war der Winkel schwer zugänglich. Die Täterin leuchtete hin und sagte zu dem Polizeibeamten: “Sie sehen ja, dort ist auch nichts, es ist ganz leer.” Der erste Blick der Polizei fiel auf zwei Kinderfüße.
Lessing, Theodor: Haarmann. Die Geschichte eines Werwolfs, S. 99. Berlin 1925. — Haarmann gab zu, den Opfern den Hals durchgebissen zu haben, “zugleich (habe ich) wohl auch mit den Händen gewürgt und gedrosselt”. Dann folgte die Zerstückelung, deren Technik bei Lessing (S. 139ff.) beschrieben ist.
Bolitho, S. 195.
Lamson, David: We who are about to die, S. 325. London 1935.
Rice, Craig: Los Angeles murders, S. 194. New York 1947. — Schon eine andere Frau war vorher in der Badewanne “ertrunken” (ebenda, S. 184).
Mielsch, H.: Unglücksfall oder Verbrechend Kriminalistik, S. 315ff. 1958.
Luz, S. 68. Der Dieb geht in die Toilette des Kieler Bahnhofs und zieht sich um.,,Der Anzug paßte ihm wunderschön, und auch der Hut war wie für ihn gemacht.
Wyles, Lilian: A woman at Scotland Yard, S. 76–79. London 1951.
Belbenoit: I escaped from deviVs Island, S. 122. New York 1949.
Kuhn, S. 51 ff.
Redhardt, S. 26.
Oder wenn eine Toilettenfrau den Besucher eines châlet de nécessité wieder erkennt, der geraubten Schmuck in den Abguß geworfen hat, volle 20 Minuten blieb und ein auffallend hohes Trinkgeld gegeben hat. Mayen, Maurice: Don-Juan assassin (Mordfall Pranzini), S. 45ff. Paris 1950.
Goldberg, Jacob and Rosamund: Girls on city streets, S. 55. New York 1940.
Neuer Pitaval, Bd. 48, S. 83; Bjerre, S. 27.
Harry, Gerard: The Peltzer case, S. 48. London 1928.
Bataille: Crimes de 1890, S. 151.
Botkin, B. A.: A treasury of Western folklore, S. 327ff. New York 1951.
Block: The wizard of Berkeley, S. 11 ff. — Auffallend ist in diesem wie in einem anderen Falle (Rowan: The Pinkertons, S. 213) die Beteiligung von Zwillingen, die die Entdeckung erleichterte.
Irving, H. B.: The trial of Franz Müller, Edinburgh 1911; Rowan-Hamilton, S. O.: Triai of John Alexander Dickman, Edinburgh 1914; Friedländer, Bd. I, S. 3ff.; Bataille: Crimes de 1892, S. 131 ff.; Wattler, S. 8.
Neuer Pitaval, Bd. IV, S. 356; Wattler, S. 111; Meixner, Franz: Der Indizienbeweis, S. 34. Heidelberg 1952.
Siehe den Fall Dr. Müller. Eigene Aussage:,,In der letzten Kurve vor dem Brandort habe er im Scheinwerferlicht einen Igel über die Straße laufen sehen. Bachmann in Kriminalistik 1958, S. 14.
Bjerre, Andreas: Zur Psychologie des Mörders, S. 69. Heidelberg 1925.
Braunschweig 6 Ks 1/40.
Wehner, Bernd: Die Latenz der Straftaten, S. 22, 23. Wiesbaden 1957.
Wosnik, Bd. II, 3, S. 176. Spielende Kinder finden im dichten Kiefernholz einen Schädel.
Mayen, Maurice: Don-Juan assassin (L’affaire Pranzini), S. 11. Paris 1950.
Bataille: Causes criminelles de 1891, S. 304 und 305.
Wilson, Herbert E.: I stole 16000000 Dollars, S. 53 und 79, E;wo die Technik des Vernageins (spiking) beschrieben ist.
Minot, S. 207. Fall der Luxus-Prostituierten Dot King.
Purvis: American agent, S. 160, 161. — Das Tränengas hat nach Puryis, einem FBI-Beamten, “Jäger und Wild” endlich auf die gleiche Sicherheitsstufe gestellt.
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von Hentig, H. (1961). Topographie der kriminellen Handlung. In: Das Verbrechen I. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92814-7_6
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