Zusammenfassung
a) Der Mitführungskoeffizient. Bisher haben wir in großen Zügen die Optik ruhender Körper durchlaufen. Dabei haben wir ein elektromagnetisches Feld benutzt, von dessen Schwingungen wir gesprochen haben, ohne irgendwelche Schwierigkeiten darin zu erblicken, daß wir keinen materiellen Träger dieses Feldes eingeführt haben. Das ist nicht zu allen Zeiten so gewesen. Der Maxwellschen Optik geht etwa bis 1870 hin eine Entwicklungsstufe der Vorstellungen voraus, in der man die Lichtwellen als elastische Wellen einer hypothetischen Substanz betrachtete, die gemeinhin als Äther bezeichnet wurde. Die begriffliche Notwendigkeit einer solchen Substanz erschien auch nach Erkenntnis des elektromagnetischen Charakters der Lichtwellen so stark und selbstverständlich, daß weder Maxwell noch andere Physiker dieser Generation auf den Gedanken kamen, man könne von dieser Basis jemals abgehen. Erst gegen die Jahrhundertwende hin bahnten sich solche Ideen an, z.B. bei H. Hertz und H. Poincaré, bis diese Loslösung in Einsteins Arbeiten dann gleichzeitig mit der Begründung der speziellen Relativitätstheorie vollzogen wurde. Wir wollen versuchen, die grundlegenden Experimente und Überlegungen, die zu dieser Loslösung führten, zu verfolgen.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Hinweise
M. Hoek: Arch. Néerl. 3, 180 (1868).
Minkowski, H.: Raum und Zeit. Phys. Z. 10, 104 (1909). Auch abgedruckt bei O. Blumenthal, vgl. das Zitat in der Fußnote auf S. 307.
Der Doppler-Effekt zweiter Ordnung wurde an \(H_2^ +\) und \(H_3^ +\)-Ionen von IVES gemessen, J. Opt. Soc. Amer. 28, 215 (1938).
F. Rasetti: Phys. Rev. 60, 198 (1941); verbesserte Messung von B. Rossi und N. Nereson: Phys. Rev. 62, 417 (1942); 64, 199 (1943). Gemessen wird die Anzahl der Koinzidenzen vom Eintritt des Myons in den Bleiklotz und der Emission des Zerfallselektrons als Funktion der dazwischen verstrichenen Zeitspanne.
Vgl. hierzu insbesondere H. Euler und W. Heisenberg: Ergebn. d. exakt. Naturwiss. 17, 1 (1938).
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1961 Springer-Verlag OHG. Berlin · Göttingen · Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Flügge, S. (1961). Relativitätstheorie. In: Lehrbuch der Theoretischen Physik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92805-5_6
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-92805-5_6
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-92806-2
Online ISBN: 978-3-642-92805-5
eBook Packages: Springer Book Archive