Die technische Herstellung des Ferrosiliziums

Zusammenfassung

Ferrosilizium wurde erstmals von Berzelius im Jahre 1810 durch Zusammenschmelzen von Eisen bzw. Eisenoxyd mit Quarz und Kohle dargestellt. Ein Jahr später wiederholte Strohmayer den Versuch und konnte die Angaben von Berzelius bestätigen. Um 1870 begannen Versuche zur technischen Herstellung von Ferrosilizium, die schließlich zu der auch heute noch durchgeführten Erzeugung niedrigprozentiger Legierungen im Hochofen führten. Hierbei werden ein Siliziumeisen mit 6–8% Silizium und ein Ferrosilizium mit 10–14% Silizium erschmolzen. Verschiedentlich wurde auch schon versucht, den Siliziumgehalt des Hochofen-Ferrosiliziums bis zu 20% zu steigern, doch muß hierfür der Ofen gegebenenfalls unter Sauerstoffzusatz zur Gebläseluft sehr heiß gefahren werden, so daß geeignete Konstruktionen gefunden werden müssen (Niederschachtofen). Die Erzeugung von Ferrosilizium im Elektroofen begann um 1900. Sie war zunächst nur ein Ausweg aus der bedrängten Lage der Karbidindustrie, die infolge eines starken Rückgangs im Karbidabsatz über zahlreiche stillstehende Öfen verfügte.