Zusammenfassung
Nachdem im Jahre 1885 die ersten Versuche der Gebrüder Mannesmann über die Herstellung nahtloser Rohre mittels des Schrägwalzverfahrens nicht die Möglichkeit ergaben, Rohre von dünnen Wandstärken herzustellen, mußte eine andere Herstellungsmethode gesucht werden, um handelsübliche Rohre in schwächeren Manteldimensionen zu erzeugen. Diesen Weg wies Max Mannesmann mit der Erfindung des Pilgerschrittverfahrens [16].Er ging hierbei von den Gedanken aus, die Rohrluppe nicht, wie bei den bisher üblichen Verfahren in einem Arbeitsgang auf den gewünschten Durchmesser zu bringen, sondern den Walzprozeß absatzweise, ähnlich dem Schmieden, durchzuführen. Auch lag diesem Verfahren der Gedanke an die Arbeitsweise eines kontinuierlichen Walzvorganges zugrunde, nur waren hier sämtliche Rohrkaliber auf einer einzigen Walze vereinigt worden. Dies wurde dadurch erreicht, daß man das Kaliber am Umfang der Rohrwalze konisch gestaltete. Es ergaben angestellte Überlegungen schon von vornherein, daß man den Konus zu Beginn des Walzprozesses, wo das Walzgut noch sehr weich ist, stark auszubilden hatte und erst gegen das Ende der Walzenumdrehung, bei stärkerem Erkalten des Walzgutes, ganz allmählich in das Endkaliber übergehen ließ. Den Arbeitskonus auf den ganzen Walzenumfang zu verlegen, erschien von vornherein ausgeschlossen, weil das dicke Hohlblockende nach jedem erforderlichen Pilgerschlag, d. h. nach jeder Walzenumdrehung, wieder zurückgezogen und mit einem neuen Absatzstück bearbeitet werden mußte. Hierzu war aber eine Aussparung am Walzenumfang nötig, deren Größe nach der jeweiligen Rotationsgeschwindigkeit der Walzen bemessen wurde.
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© 1959 Springer-Verlag OHG., Berlin/Göttingen/Heidelberg
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Grüner, P. (1959). Das Kalibrieren von Pilgerwalzen [15]. In: Das Walzen von Hohlkörpern und das Kalibrieren von Werkzeugen zur Herstellung nahtloser Rohre. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92760-7_4
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