Zusammenfassung
Die Brucellosen des Menschen zeichnen sich durch besondere Eigenart und Merkmale als eine Infektionskrankheit von charakteristischem Ablauf aus. In Anlehnung an die klinische Infektionslehre wollen wir zweckmäßigerweise drei Phasen unterscheiden: die lokalisatorische im Sinne der Eintrittspforte des Erregers — die generalisierende im Sinne der Bakteriämie — die organotrope im Sinne der mono- oder polyvalenten Organmanifestation.
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Literatur
Siehe auf S. 87 den mitgeteilten Fall einer Brucellosis latens, bei dem die Ehefrau des Bang-erkrankten Patienten erst bei Verwendung der vom Ehemann gezüchteten Brucellen positiv agglutinierte, nicht jedoch mit den Laboratoriumsstämmen.
Charakteristische Geruchswahrnehmungen werden bekanntlich bei verschiedenen Infektionskrankheiten (Fleckfieber, Typhus, Tuberkulose usw.) als „pathognomonisch“angegeben. Möglicherweise handelt es sich hier um Einwirkungen von besonderen hygienischen Verhältnissen bestimmter Länder, Volksgruppen usw., welche diese angeblich spezifischen Gerüche verursachen.
Neben unseren eigenen Fällen von brucellärer Cholangie (s. S. 138) ein Fall von C. D. de Langen: Les infections chroniques des voies biliaires par la Brucellose de Bang. Internat. Z. Gastroenterologie 76, 1 (1950/51). Chronischer, über 7 Jahre verlaufender Bang. Biliärer Bacülenträger mit anfangs positiver, später dauernd negativer Agglutination, jedoch positiver Tropinreaktion, sowie Kulturnachweis der Bangerreger im Duodenalsekret, nicht allerdings in den Faeces. Die klinisch gesunde Ehefrau des Patienten zeigte stets eine negative Agglutination bei Verwendung der Laborstämme von Bruc. bovina, doch eine stark positive Blutserumagglutination (1:400) mit dem vom Ehemann gezüchteten Bangstamm (s. auch S. 84). Instruktiver Fall einer Brucellosis latens.
Koller, F.: Weitere Erfahrungen mit Vitamin K. Synthetische Vitamin K-Präparate. — Der Vitamin K-Test, eine Leberfunktionsprüfung, Helvet. med. Acta 7, 651 (1940/41).
Bei nachfolgendem Fall von Morbus Perthes handelt es sich wahrscheinlich ebenfalls um eine brucelläre KnochenafFektion, also Coxarthritis brucellosa et non,,aseptica necroticans: bei einem heute 6jährigen Knaben eines Kollegen wurde vor 3 Jahren röntgenographisch ein Perthes festgestellt. Bei der Mutter des Kindes wurde kurz nach der Geburt ein schwerer Bang diagnostiziert, der wahrscheinlich schon während der Gravidität bestand. Die kürzlich durchgeführten Serumuntersuchungen des Knaben (Agglutination 1:20 positiv, Komplementablenkung Ø) verliefen negativ, was nach so langer Zeit (6 Jahre nach festgestellter Erkrankung der Mutter) zu erwarten war. Leider wurde nicht auf blockierende Antikörper untersucht. Im Hinblick auf die wachsende Bedeutung der intrauterinen Infektion der Frucht (es sei nur an die Embryopathia rubeolosa mit ihren schweren Mißbildungen als Folge erinnert) und die besondere placentare Affinität der Brucellen scheint uns die rechtzeitige Stellung der Diagnose Brucellose bei der Schwangeren und beim Neugeborenen von großer Bedeutung zu sein, insbesondere heute mit der Möglichkeit der Bekämpfung der Krankheit mittels der modernen Antibiotica.
Nach der Technik von L. Foshay: J. inf. Dis. 59, 330 (1936).
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Löffler, W., Moroni, D.L., Frei, W. (1955). Klinik der Menschenbrucellose. In: Die Brucellose als Anthropo-Zoonose. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92651-8_7
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