Zusammenfassung
Etwa seit 1926 haben A. Scheunert und M. Schieblich Versuche über den Vitamin-B-Gehalt der Hefe begonnen. Kurz vorgewaschene Bierhefe wurde entbittert, nachgewaschen und dann getrocknet. Die so untersuchte Trockenhefe war sehr reich an Vitamin B und unterschied sich nur wenig im Vitamingehalt von frischer Hefe. A. Scheunert und E. Schieblich haben dann 1928 auf Anregung des Verfassers auch Preßhefe untersucht. Es gelang, durch Steigerung der Menge der beim Brotbacken verwendeten Melassepreßhefe bei Verwendung von feinstem, praktisch vitamin-B-freiem Weizenmehl den Vitamin-B-Gehalt des erzielten Brotes zu steigern. Allerdings müßten die verwendeten Hefemengen erheblich größer sein — etwa das Dreifache bis Sechsfache —, wenn der Vitamingehalt eine Auswirkung haben soll, es würde sich dann nicht mehr um ein Weizenbrot im gewöhnlichen Sinne, sondern um ein „Hefebrot“ handeln. Bei einem Vergleich zwischen Brauereihefe und Preßhefe stellten sich gewisse Unterschiede heraus. Der Gehalt an antineuritischem Faktor war in einer untersuchten Brauereihefe 2- bis 3 mal so hoch wie in vergleichsweise herangezogenen Preßhefen. Dagegen war beim wachstumfördernden Faktor ein Unterschied kaum vorhanden. Brote, die aus Backpulver hergestellt waren, sind dem mit Hefe zubereiteten Brot im Vitamingehalt deutlich unterlegen gewesen. Das haben später auch A. Bernfeld und E. Schilf bestätigt gefunden.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Schrifttum
Lehnartz, E.: Einführung in die chemische Physiologie, 10. Auf). Berlin/ Göttingen/Heidelberg: Springer 1952.
Rudolph, W.: Die Vitamine der Hefe, 2. Aufl. 1948.
Vogel u. Knobloch: Chemie und Technik der Vitamine. Stuttgart 1950.
Lautenschläger: Wissenschaftliche und industrielle Nutzbarmachung von Hefe. Medizin und Chemie, Bd. 3, 1936.
Vitamins and Hormones, Generalregister für die Bände 6–10, 11. Band 1953.
Lindner, F., in Winnacker u. Weingaertner: Chemische Technologie, Bd. 4. München: Carl Hanser 1954.
Sommer, H.: Vitamin B12. Berlin: VEB Verlag Technik 1954.
Herbst, A.: Tätigkeitsbericht der Versuchsanstalt der Hefeindustrie. Verlag: Institut für Gärungsgewerbe 1952.
Just, F.: Der Vitamin-B1-Gehalt der Bierhefe, 1947, Sonderdruck: Institut für Gärungsgewerbe.
Schormüller, J., u. H. Hess: Dtsch. Lebensmittel-Rdsch. 49, 8, 190–196 und 9, 213–221 (1953).
Olbrich, H.: Die Branntweinwirtschaft 1954 Nr. 18 S. 373.
Butschek, G., G. Krause u. W. Rosskopp: Z. Lebensmittel-Untersuchung und Forschung 98, 2, 89–105 (1954).
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1955 Springer-Verlag OHG., Berlin/Göttingen/Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Kretzschmar, H. (1955). Vitamine. In: Hefe und Alkohol sowie andere Gärungsprodukte. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92650-1_10
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-92650-1_10
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-49041-5
Online ISBN: 978-3-642-92650-1
eBook Packages: Springer Book Archive