Das makroskopische Verhalten des primären Leberkrebses

Zusammenfassung

Die erste makroskopische Klassifizierung der primären Leberkrebse geht auf V. C. Hanot und A. Gilbert (1888) zurück. Sie unterschieden einen „Cancer nodulaire“, einen „Cancer massif“ und einen „Cancer avec cirrhose“. Da jedoch sowohl der knotig wachsende, wie auch der diffusmassive Leberkrebs mit Cirrhose gepaart sein kann (H. Eggel, G. Herxheimer), genügen die Bezeichnungen knotig und massiv-diffus völlig zur makroskopischen Differenzierung (C. Berman, 1951). Wir sehen auch keinen grundsätzlichen Unterschied zwischen einem „massiven“ und einem „diffusen“ Leberkrebs (siehe H. Eggel), sondern betrachten beide als verschiedene Intensitätsstufen ein- und derselben Form. Aber schon G. Herxheimer betonte, daß eine Einteilung des Leberkrebses nach makroskopischen Gesichtspunkten „für das Gesamtbild der Fälle wenig Wert hat“, und wir setzen hinzu, zumal wir selten makroskopisch „reine“ Formen zu Gesicht bekommen, sondern meistens Übergänge oder beide Typen (knotig und massiv-diffus) nebeneinander in der gleichen Leber, mit oder ohne Cirrhose, so daß oft nur das Überwiegen einer Form eine makroskopische Klasseneinteilung gestattet. Ferner muß besonders darauf hingewiesen werden, daß aus der makroskopischen Wuchsform niemals auf das Vorliegen eines bestimmten histologischen Bildes geschlossen werden darf. Wir sind also nicht der Ansicht A. Behrends u. S. Harbergs (1952), welche meinen, daß der „hepatocelluläre“ Leberkrebs vorwiegend grobknotig und der sog. „cholangiocelluläre“ diffusmassiv wachse.