Sedimentation und Diffusion von Makromolekülen

Zusammenfassung

Die Untersuchung der Makromoleküle in Lösung mittels der Ultrazentrifuge hat besonders bei Proteinen in den letzten drei Jahrzehnten grundsätzlich neue Erkenntnisse gebracht. Für diese Körperklasse ließ sich außer dem Molekulargewicht zumindest angenähert auch die Molekülform bestimmen und auch der Einfluß der äußeren Bedingungen auf die Spaltkomponenten und deren Einheitlichkeit erkennen. Die Ultrazentrifugenmethode ist daher heute ein unentbehrliches Hilfsmittel zur Erforschung der Proteine geworden. Die Untersuchung der hochpolymeren Stoffe, die in Lösung mehr oder weniger bewegliche Fadenmoleküle bilden, z. B. der Cellulosederivate und der Polyvinylverbindungen, hat erst 10 Jahre später als bei den Proteinen begonnen und nur langsam an Umfang und Bedeutung gewonnen. Der Grund hierfür liegt z. T. darin, daß lange Jahre hindurch nur im Svedbergschen Institut eine leistungsfähige Ultrazentrifuge zur Verfügung stand. Zudem stellte sich im Laufe der Zeit heraus, daß die Ultrazentrifugenuntersuchung von Fadenmolekülen in Verbindung mit Diffusionsmessungen wesentlich mehr Arbeitsaufwand als bei den Proteinen erfordert. Außerdem bereitete die Deutung der Ergebnisse von der theoretischen Seite her mehr Schwierigkeiten, als man ursprünglich angenommen hatte.