Zusammenfassung
Da eine jede Gleichstromdynamomaschine auch als Motor verwendbar ist, so liegt die Frage nahe, ob diese Umkehrbarkeit auch bei Wechselstrommaschinen besteht. Zu ihrer Beantwortung sei auf Abb. 199 verwiesen, die einen Teil einer Einphasenmaschine darstellt. Die Spule 1—2 des Ständers werde in einem bestimmten Augenblicke in der durch Kreuz und Punkt gekennzeichneten Richtung von dem der Wicklung zugeführten Wechselstrom durchflossen. Die durch Gleiehstrom erregten Pole N und S des zunüchst stillstehend gedachten Läufers mögen sieh etwa mitten unter den die Spule enthaltenden Nuten befinden. Der Strom habe gerade seinen Höchstwert erreicht. Zwischen den vom Strom durchflossenen Drähten und den Magnetpolen tritt nun eine Kraftwirkung auf, die, wie mit Hilfe der Ampereschen Regel festgestellt werden kann, das Magnetrad in der durch den Pfeil angegebenen Richtung zu drehen sucht. Ehe aber noch die mechanische Trägheit des Rades überwunden und dieses in Bewegung gelangt ist, hat der Strom seine Richtung gewechselt, und die Kraft wirkt daher nunmehr im entgegengesetzten Sinne. Die Richtung der Kraft wechselt also ebensooft, wie der Strom seine Richtung ändert, und eine Drehbewegung des Rades ist unter diesen Umständen völlig ausgeschlossen.
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Kosack, E. (1950). Wechselstrommotoren. In: Elektrische Starkstromanlagen. Maschinen, Apparate, Schaltungen, Betrieb. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92543-6_9
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