Zusammenfassung
Die heute noch übliche Einteilung psychiatrischer Krankheitsbilder entstand in Fortentwicklung der Lehre Krabpelins von der Krankheitseinheit, die das einzelne Dominierende im klinischen Bilde herauszuheben und aus diesem die Bezeichnung für das Ganze zu schöpfen sucht. Diese Methode ist zwar als Ordnungsprinzip für den praktischen Gebrauch handlich, sie wird aber dem Verständnis für die Vielfalt der einzelnen, am Aufbau eines psychischen Krankheitsbildes beteiligten Faktoren nur unvollkommen gerecht. Ja, sie kann zu erheblichen diagnostischen Schwierigkeiten führen, wenn innerhalb eines Krankheitsbildes mehrere dominierende Merkmale gleichzeitig oder nacheinander die Szene beherrschen. Welchem ist der Vorrang einzuräumen ? Erinnert sei an die von TUCZEK unter der Bezeichnung Mischpsychosen beschriebene Krankheitszustände, bei denen Bestandteile des zirkulären und schizophrenen Formenkreises oft gleichwertig nebeneinander bestehen.
Ernst Kretschmer zur Vollendung seines 60.Lebensjahres gewidmet.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Similar content being viewed by others
Literatur
Berze : Die hereditären Beziehungen der Dementia praecox. Leipzig 1910
Bleuler: Lehrbuch der Psychiatrie, 5. Aufl. Berlin 1930.
Bostroem: Arch. Psychiatr. (D.) 99, 609 (1937)
Kehrer: Zbl. Neur. 25, 1 (1921)
Kehrer u. Kretschmer: Die Veranlagung zu seehschen Störungen. Berlin 1924
Krabpelin: Psychiatrie. Leipzig: Johann Ambrosius Barth 1909
Kretschmer: Z. Neurol. 45, 272 (1919); 48, 370 (1919)
Mallison: Nervenarzt 1947, 247
Medow: Arch. Psychiatr. (D.) 64, 480 (1922).
Meggendorfer: Z. Neur. 101, 387 (1926).
Runge: Handbuch der Geisteskrankheiten, Bd. VIII, spez. TeilIV. Berlin: Springer 1930.
Scheid, K. F.: Z. Neur. 148, 437 (1933).
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1949 Springer-Verlag OHG., Berlin, Göttingen and Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Hirschmann, J. (1949). Über den mehrdimensionalen Aufbau der Alterspsychosen. In: Ein Querschnitt Durch die Arbeit der Tübinger Nervenklinik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92532-0_14
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-92532-0_14
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-540-01409-6
Online ISBN: 978-3-642-92532-0
eBook Packages: Springer Book Archive