Zusammenfassung
Betrachten wir ein Hochspannungsnetz, das betriebsbereit eingeschaltet ist. Auch wenn kein einziger Abnehmer Strom entnimmt, sind die Drähte und das sie umgebende Dielektrikum keineswegs ohne Leben. Geladene Zustände wechseln mit ungeladenen und mit entgegengesetzt gepolten im Takte der Betriebsfrequenz ab, die Ladungen fluten als Wechselströme hin und her und verleihen den einzelnen Leitern Spannungen gegeneinander und gegen die Erde. Man wird zunächst vermuten dürfen, daß Ladung stets Spannung weckt und Spannung stets mit Ladung verknüpft ist. Obgleich sich später zeigen wird, daß die tatsächlichen Zusammenhänge einige Paradoxien bergen, haben wir der Behandlung unserer Probleme die einfache Tatsache zugrunde zu legen, daß Ladung und Spannung grundsätzlich durch lineare Beziehungen nach Art der Gleichung
Zusammenhängen, nach welcher jedem Leiterpaar eine durch den Faktor C charakterisierte Bindungsfähigkeit elektrischer Ladungen zukommt, die als Kapazität bezeichnet und in Zentimetern bzw. Farad gemessen wird. Die Dimension dieser Größe ergibt sich am einfachsten aus der für den Plattenkondensator gültigen Überlegung, daß die Kapazität offenbar direkt proportional dem Flächeninhalt der gegenüberstehenden Metallbelegungen und umgekehrt proportional ihrem Abstand ist.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Willheim, R. (1936). Ladeströme in Hochspannungsnetzen. In: Das Erdschlußproblem in Hochspannungsnetzen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92511-5_1
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