Ätiologie. Erkrankungen des Gehörorgans in seinen Beziehungen zum Gesamtorganismus

Zusammenfassung

Die Porencephalie hat vom otologischen Standpunkt deshalb geringeres Interesse, weil die Erkrankung nur in seltenen Fällen das Gebiet der Großhirnhemisphären bis in die Region des vierten Ventrikels überschreitet. Die gelegentlichen Befunde weichen in dem uns interessierenden Hirnabschnitt kaum mehr von der Norm ab. Der Boden des vierten Ventrikels zeigt gewöhnlich bereits normale Verhältnisse, höchstens können sie bei sehr ausgesprochenen Fällen Verzögerungen in der Markscheidenentwicklung darbieten (Abb. 1). Von Buys liegt die Untersuchung eines Gehörorgans eines porencephalen Kindes vor. Klinische Beobachtungen an Anencephalen existieren nicht. Histologische Befunde wurden von Habermann publiziert, ferner von Veraguth. Über Störungen bei der Anlage des Zentralnervensystems Anencephaler berichtet Zingerle ausführlich. Alexander (1) beschreibt das Gehörorgan eines Anencephalen. Der Gehörgang und die Ohrmuschel fehlten. Auf der einen Seite war im total mißgebildeten Schläfebein überhaupt kein Hohlraum vorhanden. Auf der anderen Seite fanden sich nur Rudimente des Labyrinths: ein kleines Vestibulum, der obere und laterale Bogengang fehlte. Die Schnecke zeigte nur 1½ Windungen. Der Facialnerv war erhalten, der Acusticus fehlte. Von Frey wurden drei derartige Fälle histologisch untersucht.