Zusammenfassung
Bei der bisherigen Erörterung der physiologisehen Wirkung der körpereigenen Anionen und Kationen ist das Magnesium fast gar nicht berücksichtigt worden. Was die Kationen betrifft, so war aussehließlich von den Na-, K- und Ca-Ionen die Rede. Sie wurden gemeinsam besprochen, weil ihre Wirkung in einem gegenseitigen Abhängigkeitsverhältnis steht, das besonders dureh den Antagonismus der beiden einwertigen Kationen Na und K zum zweiwertigen Ca-Ion charakterisiert ist. Das Magnesium nimmt eine Ausnahmestellung ein, die sich in vielfacher Hinsicht äußert. Von den Na-, K- und Ca-Ionen wird die Funktion aller Organe in entscheidender Weise beeinflußt; für das Magnesium gilt dies nicht. Das isolierte Herz wird durch das Fehlen oder Vorhandensein von Mg in der Nährlösung in seiner Funktionsleistung kaum beeinflußt. Das gleiche gilt auch für die Mehrzahl der anderen Organe, so Darm, Muskel usw. Um am Froschherzen überhaupt mit Mg einen Effekt zu erzielen, sind relativ große Konzentrationen (mindestens 0,1 proz. MgCl2) erforderlieh. Bedenkt man, daß die normale Blutkonzentration aber nur etwa 0,003% beträgt (s. S. 71), so ist klar, daß es sich hier um eine physiologisch nicht in Frage kommende Wirkung handeln kann. Auffallend ist ferner, daß der am Herzen besten Falles zu erzielende Effekt ein diastolischer ist, während alle anderen zweiwertigen Kationen (Ca, Br, Sr) durch eine systolische Wirkungsweise ausgezeichnet sind. Die Wirkung des zweiwertigen Magnesiums ähnelt also mehr der der einwertigen Kationen (Na, K).
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Literatur
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Zondek, S.G. (1927). Die Sonderstellung des Magnesiums im Elektrolytstoftwechsel und seine Wirkungsweise. In: Die Elektrolyte. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92460-6_9
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