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Die Beziehungen der Elektrolyte zu den elektrischen Erscheinungen an der Zelle

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Die Elektrolyte
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Zusammenfassung

Zu den Erregungsursachen einer Zelle gehört bekanntlich der elektrische Reiz. Seine Wirkung beruht (s. S. 104) wahrscheinlich darauf, daß es an den Grenzflächen zu Änderungen der Ionenkonzentration kommt, welche die Ursache für die die Funktion bedingenden kolloidchemischen Zustandsänderungen sind. Daß dies im Prinzip zutrifft, geht daraus hervor, daß auf andere Weise erzielte Änderungen der Elektrolytverteilung die gleiche Wirkung wie der elektrische Reiz hervorrufen, und daß unter dem Einfluß des letzteren tatsächlich kolloidchemische Zustandsänderungen der verschiedensten Art auftreten können. Sehr gut läßt sich dies bei Pflanzenzellen nachweisen; bei denen. – wie aus einer zusammenfassenden Darstellung von Kurt Stern 1) hervorgeht – unter dem Einfluß des elektrischen Stromes Auftreten oder Verschwinden, Beschleunigung oder Verlangsamung aller Art Plasma- und Körnchenbewegung, Quellungen und Entquellungen, Expansionen und Kontraktionen, Koagulationen und Peptisationen, Fällungen und Lösungen, Verschwinden und Auftreten von Granulationen, Entmischungen und Mischungen, Zunahme und Abnahme der Viscosität beobachtet werden können. Besonders seien Untersuchungen erwähnt, die Greeley 2) an Paramäcien ausgeführt hat. Er fand, daß unter den Elektrolyten die Säuren (also die H-Ionen) und die Salze mit mehrwertigen Kationen verfestigend, die Laugen (also die OH-Ionen), ferner die Salze mit mehrwertigen Anionen verflüssigend wirken. Ähnliche Veränderungen konnte er auch nachweisen, wenn Paramäcien, in Gelatine eingebettet und dadurch unbeweglich gemacht, einem elektrischen Strom ausgesetzt wurden. An der der Anode zugekehrten Seite trat Verfestigung, an der der Kathode zugekehrten Seite Verflüssigung auf. Gehen wir von den Untersuchungen Bethes und Toropoffs 3) aus, die ergaben, daß der elektrische Strom auf den verschiedenen Seiten einer Membran zu Konzentrationsänderungen der Elektrolyte, insbesondere der H- bzw. OH-Ionen, führen könne (s. auch S. 104), dann werden die Greeley schen Versuche ohne weiteres verständlich. Stern deutet letztere in der gleichen Weise.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Zondek, S.G. (1927). Die Beziehungen der Elektrolyte zu den elektrischen Erscheinungen an der Zelle. In: Die Elektrolyte. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92460-6_8

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