Zusammenfassung
Im Kap. III ist ausgeführt worden, daß das Wesen einer kolloidalen Zustandsänderung in einer Änderung der Beziehungen der kolloidalen Teilchen zu ihrem Lösungsmittel, dem Wasser, besteht. Es erscheint daher ganz selbstverständlich, daß dem Wasser und seinem Stoffwechsel eine außerordentliche Bedeutung für die Funktionsvorgänge der Zellen und Organe zukommen muß; eine Erkenntnis, die sich übrigens auch schon vor der kolloidchemischen Ära Bahn gebrochen hat. Die Zellen und Organe halten an ihrem Wasserbestand mit derselben Zähigkeit fest wie an allen anderen Bestandteilen bzw. Konstanten (so Isotonie,Isoionie usw.). Daß bei der Funktion Wasserverschiebungen auftreten, läßt sich zum Teil auch direkt nachweisen. Bei der Zuckung des Muskels (s. S. 48) kommt es zu einer Vermischung der isotropen und anisotropen Substanz; da die beiden Schichten durch einen verschiedenen Wassergehalt ausgezeichnet sind, ist eine Wasserbewegung bei dem genannten Vorgang unansbleiblich. Rubner l ), der mehr der Quellungstheorie der Muskelzuckung zuneigt, glaubt, daß bei der Zuckung unter Umstellung der inneren Struktur eines in der Längsrichtung des Muskels angelegten kolloiden Systems gebundenes Wasser frei und von einem zweiten kolloiden System, das in querer Richtung verläuft,aufgenommen wird. Eine Änderung der Wasserverteilung wird also auch hier als Grundlage der die Funktion bedingenden kolloidchemischen Zustandsänderungen angesehen.
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Zondek, S.G. (1927). Die Bedeutung der Elektrolyte für den Wasserhaushalt und die Flüssigkeitsbewegungen im Organismus. In: Die Elektrolyte. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92460-6_7
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