Zusammenfassung
Die biologische Bedeutung der Elektrolyte und ihrer Ionen ist nur zu erfassen, wenn wir uns auch über die Natur der Körper, mit denen sie in Reaktion treten, Klarheit verschaffen. In Frage kommen die protoplasmatischen Zellbestandteile, als welche in erster Linie die Eiweißkörper und Lipoide zu nemnen sind. Ihrer physikalisch-chemischen Beschaffenheit nach müssen sie als „Kolloide” bezeichnet werden. Es wird die Aufgabe dieses Kapitels sein, zu erörtern, worin das Wesen und die Besonderheiten der Kolloide begründet sind, und welche Beziehungen zwischen Kolloiden und Elektrolyten bestehen. Die Kolloidchemie stellt heute trotz ihrer Jugend ein bereits sehr umfangreiches Forschungsgebiet dar, und es ist deshalb vollkommen unmöglich, an dieser Stelle eine Darstellung aller in ihr Gebiet fallenden Fragen und durch sie aufgeworfenen Probleme zu geben. Wir müssen die Erörterung auf das beschränken, was zum Verständnis der biologischen Fragen unbedingt notwendig ist. — Kolloide stellen eine bestimmte Aufteilungsform von in Lösung befindlichen Korpern dar. Graham, der als der Vater der Kolloidchemie bezeichnet werden kann, stellt die „Kolloide” den „Krystalloiden“ gegenüber und sieht in diesen beiden die zwei verschiedenen Welten der Materie. Krystalloide sind Körper, die eine echte Lösung eingehen können. Die Auflösung vollzieht sich in diesem Falle bis zu den Molekülen (bei Elektrolyten bis zu deren Dissoziationsprodukten, den Ionen).
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Zondek, S.G. (1927). Wesen und Existenzbedingungen der Kolloide. In: Die Elektrolyte. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92460-6_3
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