Osteomalacie

Zusammenfassung

Die Osteomalacie ist eine Stoffwechselkrankheit. Kalk- und Phosphorstoffwechsel sind es, deren Störung, wie unten näher auszuführen sein wird, im Mittelpunkt der Pathogenese stehen. Wenn der Krankheit auch im Rahmen dieses Buches eine gebührende Beachtung zuteil wird, so geschieht das, weil seit langem feststeht, daß bei ihrer Entstehung auch dem endokrinen Drüsenapparat eine entscheidende Bedeutung zukommt. Dieser Auffassung liegt in erster Linie die bekannte Entdeckung Fehlings zugrunde, dem es gelang, die Krankheit mittels Kastration zur Ausheilung zu bringen. Danach schien es naheliegend, als Ursache des Leidens eine Hyperfunktion der Ovarien anzunehmen. Dazu kommt, daß die Osteomalacie, die das weibliche Geschlecht außerordentlich bevorzugt, in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle während der Gravidität auftritt oder, falls sie schon vorher bestanden hat, sich während der Schwangerschaft und im Wochenbett in der Regel verschlimmert.