Zusammenfassung
Die Krankheit verdankt ihren Namen dem Umstande, daß der Harn bei ihr im Gegensatz zum echten Diabetes mellitus geschmacklos ist (insipidus). Das wesentlichste klinische Symptom ist: reichliehe Entleerung eines dünnen, unter Umständen wasserhellen Urins von niedrigem spezifischen Gewicht, das bis 1002 oder 1003 heruntergehen kann. Die in 24 Stunden ausgeschiedenen Harnmengen können in schweren Fällen 10–12 Liter und mehr betragen. Der enormen Harnflut entspricht in der Regel eine gesteigerte Flüssigkeitszufuhr als Antwort auf ein abnorm erhöhtes Durstgefühl. Manche Diabetes insipidus-Kranke neigen ähnlieh wie polyurische Schrumpfnierenkranke zur Nykturie. Die Polyurie kann gelegentlich so hochgradig werden, daß sie die Wasserzufuhr übersteigt. Zwingt man die Kranken zur Beschränkung der Flüssigkeitsaufnahme, z. B. bis auf 3–4 Liter, so kann dies manchmal relativ gut ertragen werden. Noch stärkere Wasserentziehung verursacht jedoch häufig neben brennendem Durst- und Trockenheitsgefühl allerhand psychische Symptome, wie Kopfschmerzen, Unruhe, Erbrechen, Hitzegefühl u. a. Die Konzentration des Blutes ist, wenn die Kranken nach Belieben trinken dürfen, gewöhnlich normal, eine Blutverwässerung findet man selten, dagegen ist in einer Reihe von Fällen eine Bluteindickung feststellbar, namentlich dann, wenn die Kranken dursten (s. Näheres unten).
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Literatur
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Zondek, H. (1923). Der Diabetes insipidus. In: Die Krankheiten der Endokrinen Drüsen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92459-0_20
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