Fettsucht

Zusammenfassung

Das Problem der Fettsucht erschöpfend zu behandeln, liegt nicht im Rahmen dieses Buches. Zweifellos spielen endokrine Faktoren bei gewissen Formen der Adipositas eine entscheidende Rolle. Wir fassen sie unter dem Namen der endokrinen Fettsucht zusammen. Mit ihr werden wir uns im folgenden näher zu befassen haben. Es kann indes nicht zweifelhaft sein, daß eine sehr große Anzahl Fettsüchtiger diesen Zustand äußeren Einflüssen, besonders dem Übermaß zugeführter Calorien verdankt, weshalb wir gegenüber der endokrinen die exogene Form hervorheben müssen. Daß Eßlust und über das Bedürfnis hinausgehende Nahrungszufuhr einerseits und behäbiges Phlegma andererseits unter gewöhnlichen Umständen zur Fettsucht führen müssen, liegt auf der Hand. Mit Rücksicht auf den ersten Punkt möchte ich bei Beurteilung der Angaben Fettsüchtiger zur Vorsicht mahnen. Zahlreiche, insbesondere weibliche Kranke beteuern immer wieder, daß sie „rein gar nichts äßen“. Die Angaben treffen zu, soweit Brot, Fleisch, Gemüse usw. in Frage kommt, nicht immer aber was Schlagsahne, Konfitüren usw. betrifft. Bei einer gewissen Anzahl von Fettsüchtigen haben wir es mit reiner Mastfettsucht zu tun. Ein nicht geringer Prozentsatz der Bevölkerung treibt auch heute noch Luxuskonsumption, und wenn nicht alle diese Menschen fett werden, so ist dies erstens auf eine relativ schlechte Ausnutzung der Speisen seitens ihres Darmes und zweitens auf ein familiär-konstitutionelles Moment zurückzuführen, das sich in Gestalt eines relativ hohen Calorienbedarfes offenbart.

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