Prolan und Tumorwachstum. Der hemmende Einfluß des Prolans auf das Impfcarcinom der weißen Maus

Zusammenfassung

Die Hormonstudien bei Tumorkranken hatten, wie im vorhergehenden Kapitel auseinandergesetzt, zu der Auffassung geführt, daß die erhöhte Produktion und Ausscheidung von Follikelreifungshormon (Prolan A) bei Tumorkranken vielleicht sekundär bedingt ist, daß der Vorderlappen auf die peripheren Wachstumsvorgänge beim Carcinom mit einer erhöhten Produktion des Follikelreifungshormons antwortet - im Sinne der peripheren endokrinen Theorie von H. Zondek. Danach müßte man die erhöhte Produktion von Follikelreifungshormon als eine spezifische Abwehrreaktion des Körpers gegen das Tumorwachstum auffassen (s.S. 453). Hierfür spricht auch die Beobachtung, daß die Ausscheidung von Follikelreifungshormon bei Frauen mit Genitalcarcinom in dem Augenblick aufhört, wo die allgemeinen Lebenskräfte nachlassen (s. S. 446). Daraus könnte man schließen, daß das Aufhören der erhöhten Hormon A-Produktion anzeigt, daß die spezifischen Abwehrreaktionen des Körpers nachlassen, so daß das Carcinom im Kampfe mit dem Körper die Oberhand behält.