Zusammenfassung
David Rosenbaum ist ein polnischer Jude, 29 Jahre alt und seit dem Jahre 1910 in Wien. Im Jahre 1912 wurde er in einem Dampfbade verführt und ist seit damals invertiert. Vor drei Jahren hat er geheiratet, weil die Familie ihn dazu drängte und weil er hoffte, durch die Gewalt der Tatsachen wieder auf den normalen Weg zurückzufinden. Der Ehe entsproßten zwei Kinder. David verkehrt mit seiner Frau, ohne daß diese seine Abnormität bemerkt hat. Aber die Frau reizt ihn nicht, keine Frau reizt ihn, so daß wir hier einen frigiden Mann mit normaler Potenz vor uns haben. Heute reizen ihn auch die Männer nicht mehr, ausgenommen dicke, langbärtige, ältere fromme Juden, sog. Chassidim. Solche Respektspersonen regen ihn auf. Wenn er ihnen auf der Straße oder anderwärts begegnet, kann er sich nur mit Mühe zurückhalten, sie anzusprechen. Er kommt zu mir, um diesen schrecklichen Reizzustand loszuwerden.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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© 1926 J. F. Bergmann, München
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Wittels, F. (1926). Ein homosexueller Chassid. In: Die Technik der Psychoanalyse. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92443-9_16
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