Zusammenfassung
Wenn ich für das vorliegende Buch Beispiele aus meiner Erfahrung iü-sammenstelle, möchte ich am liebsten solche wählen, die sich nicht allzuweit von der Linie des gewöhnlichen Lebens entfernen. Man wird sagen, daß der Fall Glorias, der im vorletzten Kapitel geschildert worden ist, so außergewöhnlich sei, daß man ihn für den Schulgebrauch nicht recht verwenden könnet Aber ich habe große Schwierigkeiten, Fälle zu finden, die nicht außergewöhnlich sind. Jeder Fall, den man analysiert, und letzten Endes jedes Menschenschicksal ist außergewöhnlich. Die Trivialität des gewöhnlichen Lebens kommt nur daher, daß man die Maske für Wirklichkeit nimmt und die wenigsten Menschen Ursache haben, das Außergewöhnliche ihres Lebens voranzutragen. Sie verdrängen es, und es kommt nur durch die schwierige Arbeit des Analytikers im Verlaufe von Wochen, Monaten und Jahren langsam zutage. Der vorliegende Fall ließ sich vollkommen trivial an, um später in mehrfach eigenartige Tendenzen zu münden
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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© 1926 J. F. Bergmann, München
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Wittels, F. (1926). Angstneurose wegen unbewußter Mordgelüste. In: Die Technik der Psychoanalyse. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92443-9_10
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-92443-9_10
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