Skip to main content
  • 22 Accesses

Zusammenfassung

1. Die Urform einer Staateraumwirtechafb ist in der Kriegswirtsehaft der Weltkriegszeit gegeben gewesen. Die englische Parole „business as usual“ — das Geschaftsleben läuft im altgewohnten Gleise weiter — hat sieh sehr bald in England selbst, vollends in den europäischen Festlandsstaaten (auch den neutral gebliebenen) nieht durchführen lassen; und ebenso haben sich die überseeischen Länder (einsehließlich der Vereinigten Staaten von Amerika) schon, ehe sie sich in den Krieg als Teilnehmer hineinziehen ließen, zu tiefgreifenden und grundsätzlichen Wandlungen ihres wirtsehaftliehen Aufbaus gezwungen gesehen. Kein Staat hat zwar völlig auf den internationalen Güteraustausch verzichtet, sich völlig von ihm abdrängen lassen; keiner ist von seinem Raume ganz abhängig geworden. Aber allenthalben hat der gebliebene Rest solchen Austausches sowohl dem Inhalt wie namentlich den Formen nach so gut wie nichts von der Weltmarktwirtschaft der vorausgegangenen Friedensjahrzehnte beibehalten können, Wesentliche Unterlage der Bedarfsdeckung ist denn doch in allen Staaten die heimische Gütergewinnung geworden — in einem Ausmaße, wie man es nirgends vorher für möglich gehalten hatte, und möglich geworden nur dadureh, daß die Staatsgewalten sich mit voller Maßgeblichkeit in den Verlauf des Wirtschaftslebens eingeschaltet haben, um die Gütergewinnung (einsehl. der Einfuhr) und den Güterbedarf (einsehl. der Ausfuhr) in stetigen Einklang zu bringen und darin zu erhalten. Vom Frühjahr 1915 an war kein Zweifel mehr, daß „die Kriegswirtschaft“ etwas Neues, etwas anderes als eine nur geänderte Friedenswirtsehaft war. Die Betonung des des Staatsraumes als der entscheidenden Unterlage des gesamten Wirtschaftslebens, das sieh je in diesem Raum abspielt, und die Zurückdrängung der Auslandsbeziehungen auf eine zwar wichtige, aber doch nur erganzende Aufgabe — dies hat eine grundsätzliche, nicht nur eine hie und da eintretende Abwendung vom Weltmarkt, ein völliges Umdrehen des Kraftverhältnisses zwischen Inland und Ausland bedeutet; und es hat zugleich die staatlichen Organe als die wichtigsten Träger des Staatsgedankens in die Lenkung des Wirtschaftslebens mit einer Wucht und einer Breite hineingehoben, die sich von allen staatlichen Wirtschaftsmaßnahmen der Vergangenheit ebenfalls grundsätzlich unterscheidet.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 44.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Schrifttum

  • Carnegie-Stiftung für Internationalen Frieden: Wirtschafts-und Sozialgeschichte des Weltkrieges.

    Google Scholar 

  • Goebel: Die Deutsche Rohstoffwirtschaft im Weltkriege. Stuttgart 1930.

    Google Scholar 

  • Sarter: Die deutschen Eisenbahnen im Kriege. Stuttgart, 1930.

    Google Scholar 

  • Skalweit: Die Ernährungswirtsohaft während des Krieges. Stuttgart 1927.

    Google Scholar 

  • Hesse: Schriften zur kriegswirtschaftlichen Forschung und Schulung. Zahlreiche Einzeldarstellungen je in besonderen Heften. Hamburg seit 1935.

    Google Scholar 

  • Koeth: Rohstoffbewirtschaftung. Handbuch der Politik, Bd. II. Berlin 1920.

    Google Scholar 

  • Leiske: Gemeinden und Kriegswirtschaft. Stuttgart 1937.

    Google Scholar 

  • Schwarte, M.: Der große Krieg 1914–1918, Bd. 8–10. Leipzig 1932.

    Google Scholar 

  • Wiedenfeld: Handel und Preisbildung in der Kriegswirtschaft. Wien 1918.

    Google Scholar 

  • — Staatliche Preisfestsetzung. Bonn 1918.

    Google Scholar 

  • — Die Organisation der deutschen Rohstoffbewirtschaftung im Weltkrieg. In der Hesseschen Sammlung. Hamburg 1936.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Additional information

Besonderer Hinweis

Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1939 Julius Springer in Berlin

About this chapter

Cite this chapter

Wiedenfeld, K. (1939). Die Kriegswirtschaft. In: Die Raumbeziehungen im Wirtschaften der Welt. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92435-4_7

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-92435-4_7

  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-642-90578-0

  • Online ISBN: 978-3-642-92435-4

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics