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Zusammenfassung

1. Verglichen mit der Vorkriegszeit, in der heiß und heftig um den Ausbau des Wasserstraßennetzes gestritten worden ist, weist das deutsche Wirtschaftsleben der Gegenwart eine so tiefgreifende Wandlung seines ganzen Wesens auf, daß auch für die Verkehrspolitik sich eigenartig neue Aufgaben ergeben. Damals ganz und gar in die Weltmarktwirtschaft eingespannt und trotz seiner Schutzzölle von der Preisbewegung des Ländergesamts in der Gestaltung seiner Gütererzeugung und seines Güterverbrauchs entscheidend bestimmt, hat sich das Reich unter dem Druck des Friedensdiktates und der Abschließungsmaßnahmen fast aller wichtigeren Staaten mehr und mehr darauf eingestellt, den lebenswichtigen Bedarf seiner Bevölkerung aus der Ausnutzung seiner eigenen Bodenkraft und seiner eigenen Bodenschätze bis zum Letzten der natürlichen und technischen Möglichkeiten zu decken, nach diesem Bedarf also und nicht mehr nach dem internationalen Vergleich der Gestehungskosten seine Gütergewinnung zu entfalten. Die Auslandsbeziehungen in Einfuhr und Ausfuhr können nur noch eine zwar wichtige und teilweise sogar unentbehrliche, aber doch nicht mehr eine den Gesamtgang regelnde Ergänzung des heimischen Güteraustauschs bilden. Was vordem lediglich ein bequem zusammenfassender und deshalb leicht mißzuverstehender Ausdruck für die tatsächlichen Gegebenheiten des deutschen Wirtschaftslebens war, hat einen tiefen Sondersinn erhalten: es gibt jetzt eine deutsche Volkswirtschaft des Inhalts, daß die Gütererzeugung und der Güterverbrauch im Rahmen des deutschen Staatsraumes für die Lebens- und Schaffensnotwendigkeiten aufeinander abgestimmt werden, daß das Wirtschaftsleben selbst durch die einheitlich-staatliche Wirtschaftspolitik hindurch und über diese hinaus auf den geschlossenen Staatsraum bezogen erscheint und so — trotz der Auslandsergänzungen — im wesentlichen auch in sich auf diesem Räumeseinen Kreislauf vollendet. Der Staatsgedanke, wie er von bestimmtem Raume nicht zu trennen ist und wie er für das deutsche Volk im Reich jetzt seiner Verwirklichung entgegengeht — er hat auch für die Wirtschaftsbeziehungen der Menschen dieses Raumes, für das wirtschaftliche Verhalten der Raumbewohner die Bedeutung der entscheidenden Grundlage angenommen.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Wiedenfeld, K. (1938). Die neue Wirtschaftsweise. In: Die Eisenbahn im Wirtschaftsleben. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92434-7_1

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