Wasserumsatz und Stoffbewegungen

Zusammenfassung

1. Osmotische Zustandsgrößen. Ursprung hat in Abderhaldens Handbuch die Messung der osmotischen Zustandsgrößen ¹ auf über 400 Seiten ausführlich dargestellt und dabei insbesondere die von vielen Seiten erwartete genaue Darstellung der Saugkraftmeßmethoden seiner Schule gegeben. Daß das Mißtrauen, das besonders Walter trotz der unzweifelhaften theoretischen Bedeutung der Saugkraft den konkreten Meßwerten entgegenbrachte, berechtigt war, hat eine aus Renners Institut hervorgegangene, methodisch äußerst verfeinerte Untersuchung von Hertel ergeben: er zeigt, daß die Kapillarmethode deswegen leicht zu hohe Werte gibt, weil zunächst die Kapillaren aller Konzentrationen Wasser verlieren, um die Dampfsättigung des Versuchsraumes herzustellen, und zwar um so länger, je weniger das Versuchsobjekt dazu beiträgt. Daher ergaben z. B. die hier (Fortschr. Bot. 6, 151) rühmend referierten Vergleichsversuche von Chu zwar für die abgetöteten, ungehemmt transpirierenden Gewebe richtige osmotische Werte ², für die lebenden Koniferennadeln mit ihren hohen Transpirationswiderständen aber selbst nach 24 Stunden viel zu hohe Saugkräfte. Für die „ vereinfachte Methode“ bildet die vom Verfasser entdeckte beträchtliche p _h - und Temperaturabhängigkeit der Streifenlänge eine ernstliche Fehlerquelle: so erhält er 2,5 Atmosphären höhere Werte, wenn die Zuckerkonzentrationsreihen mit Jenaer Leitungswasser (kalkreich) statt mit (sauerem) destilliertem Wasser angesetzt werden.